11.04.2024

Aktionstag zu Arbeitsbedingungen bei Amazon

Abgeordnete, Amazon-Beschäftigte und Gewerkschaften im Dialog zu faireren Arbeitsbedingungen

Am morgigen Freitag, 12. April, treffen sich europäische Sozialdemokrat:innen mit Amazon-Beschäftigten und Gewerkschaftsvertretern in Deutschland, Italien, Spanien und den Niederlanden im Kontext eines europaweiten Aktionstages. In Deutschland werden die S&D-Vizepräsidenten Gaby Bischoff und Marc Angel sowie Birgit Sippel und Udo Bullmann an einem Treffen mit der deutschen Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di in Frankfurt am Main teilnehmen.

In Frankfurt am Main werden die Arbeiter:innen über ihre Lage berichten und gemeinsam mit den Abgeordneten Maßnahmen diskutieren, wie die Rechte der Beschäftigten gestärkt werden können. Amazon muss die europäischen Regeln und Werte respektieren, wenn es in Europa Gewinne machen will.

Im Februar hatte das EU-Parlament entschieden, den Lobbyist:innen von Amazon die Zugangsberechtigung zum Parlament zu entziehen, nachdem das Unternehmen sich geweigert hatte, an einer parlamentarischen Anhörung teilzunehmen und den offiziellen Besuch von Abgeordneten zur Beobachtung der Arbeitsbedingungen in seinen Lagerhäusern abgesagt hatte.

Gaby Bischoff, arbeits- und sozialpolitische Sprecherin der Europa-SPD:

„Amazon respektiert weder die Rechte seiner Arbeitnehmer:innen, noch Gewerkschaften und demokratische Institutionen. Wer das europäische Sozialmodell und unsere Demokratie so missachtet, muss Konsequenzen spüren. Die Amazon-Lobby rauszuwerfen war ein wichtiger erster Schritt – wir werden allerdings weitermachen, bis Amazon die Rechte seiner Arbeitnehmer:innen vollständig respektiert und sich an die europäischen Spielregeln hält."

Silke Zimmer, Ver.di Bundesvorstand und Leiterin des Fachbereichs Handel:

„Während Jeff Bezos als reichster Mensch der Welt Raketen in die Luft schießen lässt, werden seine Beschäftigten überall in Europa und der Welt ausgebeutet und von KI-Systemen überwacht. Amazon weigert sich zudem seit mehr als zehn Jahren Tarifverträge abzuschließen und verhindert so Vereinbarungen, die seinen Mitarbeiter:innen Sicherheit, ein gutes Einkommen und gute Arbeitsplätze sichern. Damit verschaffen sie sich Wettbewerbsvorteile auf dem Rücken der Beschäftigten. Dem müssen wir Einhalt gebieten. Solche Unternehmen dürfen auch nicht mehr von öffentlichen Geldern profitieren. Deshalb müssen wir die Vergaberegeln der EU anpassen, dass damit nur noch gute Arbeit finanziert wird.“