Impfstoff-Verteilung – Verträge veröffentlichen, Produktion ankurbeln Es muss jetzt darum gehen, dass so viele Menschen so schnell wie möglich geimpft werden können. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nannte die bisherige Impfstoff-Beschaffung „einen steinigen Weg“, als sie in dieser Woche bei uns in der Fraktionssitzung zu Gast war. Das ist beschönigend. Die Kommissionspräsidentin steht unter anderem für ihre Intransparenz bei der europäischen Beschaffungsstrategie der Vakzine hart in der Kritik. Deshalb war ihr Besuch wichtig. Es ist zwar ein Erfolg, dass ein Jahr nach Pandemie-Ausbruch in Europa bereits drei verschiedene Impfstoffe durch die Europäische Arzneimittelagentur zugelassen sind. Doch die Verträge, die die EU-Kommission mit den Impfstoff-Herstellern geschlossen hat, sind nur teilweise oder mit geschwärzten Abschnitten veröffentlicht. Ob die Firmen ihre vertraglichen Verpflichtungen verletzen oder nicht, ist so kaum kontrollierbar. Es ist inakzeptabel, Verhandlungen über diese entscheidenden Aspekte im Kampf gegen die Pandemie hinter verschlossenen Türen zu halten. Ursula von der Leyen hat Fehler eingestanden und nun mehr Informationen zugesagt. Die Impfproduktion muss dringend ausgeweitet werden. Darüber hinaus sollten Partnerschaften zwischen Unternehmen gefördert werden, so dass das Potenzial der Industrie aufs Vollste ausgeschöpft werden kann. Nächste Woche Mittwoch muss sich die Kommissionspräsidentin den Fragen der Europaabgeordneten stellen. In der nächsten Woche stimmt das Europaparlament außerdem über den Corona-Wiederaufbaufonds ab. Die Gelder sollen den EU-Mitgliedstaaten dabei helfen, die Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen. In den Verhandlungen um das bisher größte Konjunkturpaket der EU konnte das Parlament durchsetzen, die Nutzung der Gelder an Investitionen in Klimaschutz, den digitalen Wandel und soziale Kohäsion zu binden. Außerdem gehen wir mit einem Bericht des Umweltausschusses auf ein Kernanliegen des Europäischen Grünen Deals ein: Reparieren statt Wegwerfen, Recyclingquoten erhöhen, Rohstoffe erhalten - die sogenannte Kreislaufwirtschaft ist wichtig, damit Europa klimaschonender wirtschaftet. Ihr Jens Geier, Vorsitzender der Europa-SPD. |