"Europa braucht geschlossenes diplomatisches Auftreten"

SPD-Außenpolitiker kritisiert Trumps Telefonat mit Putin

US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin haben über die Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine telefoniert; ein persönlichen Treffen soll folgen.

Tobias Cremer, außenpolitischer Sprecher der Europa-SPD:

"Nach dem Gespräch zwischen Donald Trump und Wladimir Putin, sowie den angekündigten Verhandlungen zwischen dem Kreml und dem Weißen Haus, droht ein fauler Deal über die Zukunft der Ukraine und die europäische Sicherheitsarchitektur – ohne die Beteiligung der Ukraine und Europas. Ist Europa bereit und fähig, in diesem entscheidenden Moment Verantwortung zu übernehmen? Oder lassen wir erneut zu, dass Andere über das Schicksal unseres Kontinents entscheiden?

Wir müssen der Ukraine, Putin, Trump und der Welt zeigen, dass wir es ernst meinen, wenn wir sagen: nicht über die Ukraine ohne die Ukraine, nicht über Europa ohne Europa. Dies erfordert Entschlossenheit, Einheit und Handlungsfähigkeit. Die Geschichte lehrt uns: Frieden gegen einen Aggressor kann nur aus einer Position der Stärke gesichert werden. Ein 'Frieden durch Schwäche' wäre hingegen ein fatales Signal an Nordkorea, den Iran und China.

Deshalb muss Europa jetzt gemeinsam handeln, um seine Sicherheit und seine Zukunft zu verteidigen: Wir brauchen ein geschlossenes diplomatisches Auftreten – auch gegenüber den USA. Gleichzeitig müssen wir rascher und umfassender in unsere Verteidigungs- und Sicherheitskapazitäten investieren sowie eine langfristige Unterstützung der Ukraine sicherstellen. Nur so können wir Putin, Trump und allen Europäer:innen beweisen: Europa ist stark. Europa ist geeint. Und Europa steht fest an der Seite der Ukraine."

Tobias Cremer hat zu diesem Thema in Straßburg eine Rede gehalten, die sich unter diesem Link aufrufen lässt.

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