17.12.2013

Abzocke gestoppt - Ausreden der Airlines ziehen nicht mehr

Flugreisende sollen künftig bei Verspätungen ihre Rechte leichter einfordern können. Die Verkehrspolitiker des Europäischen Parlaments haben am Dienstag mit großer Mehrheit für eine Stärkung der Passagierrechte im Luftverkehr gestimmt. Mit dem vorliegenden Bericht wird unter anderem die Auslegung von außergewöhnlichen Umständen präzisiert, bei denen die Fluggesellschaften im Falle von Verspätungen oder Annullierungen nicht zahlungspflichtig sind. Außerdem werden die Bedingungen geklärt, unter denen Leistungen bei Verspätungen anfallen - sowie die Durchsetzung der Rechte vereinfacht. Zukünftig müssen die Airlines eine Anlaufstelle am Flughafen garantieren, wo sich die Fluggäste über Beschwerdeverfahren informieren können. Der SPD-Europaabgeordnete Knut Fleckenstein begrüßt, dass seine Änderungsanträge im Ausschuss Wirkung gezeigt haben: "Den ewigen Ausflüchten der Fluggesellschaften bei Verspätungen ist nun ein Ende gesetzt. Die Gründe für Verspätungen, bei denen die Fluggesellschaften nicht zahlen müssen, sind im Detail aufgelistet. Die bisherigen Schlupflöcher werden so geschlossen." Die Situation der Passagiere verbessert sich auch in Bezug auf die Handgepäckregelungen. Zum einen muss ein freies Handgepäckstück nun im Ticketpreis enthalten sein und zum anderen darf jeder Fluggast in Zukunft persönliche Gegenstände und zumindest eine Dutyfree-Tüte zusätzlich zur Freimenge in die Kabine mitnehmen. "Der Geldschneiderei einiger Billigairlines wird endlich ein Riegel vorgeschoben", so Knut Fleckenstein. "Das pingelige Einschränken des Handgepäcks hat mit Sicherheit rein gar nichts zu tun, sondern ist schlicht eine Abzocke der Passagiere." Außerdem begrüßt Knut Fleckenstein, dass die Passagiere künftig auch dann ein Anrecht auf ihren Rückflug haben, wenn sie den Hinflug nicht angetreten haben: "Bei keinem anderen Transportträger verfällt die Rückreise automatisch, nur weil der Reisende die Hinreise nicht wie geplant antritt. Es ist höchste Zeit, dass dies auch in der Luftfahrt gilt." Das Plenum des Parlaments wird voraussichtlich im Februar das Abstimmungsergebnis bestätigen, um danach die Verhandlungen mit dem Rat aufzunehmen. Weitere Informationen: Büro Fleckenstein +32 2 28 37548 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)