11.09.2013Alarmierende Bestandsentwicklung beim Aal Der europäische Aalbestand muss laut Fischerei-Experten dringend besser geschützt werden. Das hat das Europäische Parlament am Mittwoch in Straßburg klargestellt. Die Europäische Kommission soll deshalb hierzu kurzfristig einen neuen Gesetzesvorschlag vorlegen. „Der Aal ist in seinem Bestand existenzgefährdet und wenn man die Fangzahlen für Glasaal, also die Jungtiere, im Atlantik betrachtet, sieht man, dass auch die Bestandsentwicklung alarmierend ist“, betont die fischereipolitische Koordinatorin der sozialdemokratischen Fraktion, Ulrike Rodust. Der europäische Aalbestand sei in den vergangenen 30 Jahren um 95 Prozent zurückgegangen und bisherige Erhaltungsversuche hätten die dramatische Entwicklung nicht aufhalten können, so die SPD-Politikerin: „Die nationalen Pläne greifen erst allmählich und die Umsetzung der bestehenden EU-Aalverordnung hat viel zu lange gedauert. Deshalb läuft uns jetzt die Zeit davon.“ Um sicher zu gehen, dass die nationalen Aalbewirtschaftungspläne streng durchgesetzt und gegebenenfalls rechtzeitig modifiziert werden, verlangt das Europäische Parlament unter anderem, dass die Mitgliedstaaten öfter Bericht erstatten. Zukünftig soll dies alle zwei statt wie bisher alle sechs Jahre geschehen. Um den Aalbestand zu erhalten, hält Ulrike Rodust neben einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Fischerei ein dauerhaftes Exportverbot für Glasaale für notwendig. „Außerdem müssen wir uns klar machen, dass viele Aale den Aufstieg in Flüsse auf Grund von Hindernissen nicht überleben. Damit aus Schöpf- und Wasserkraftwerken keine Todesfallen für Aale werden, brauchen wir mehr Fischtreppen wie die, die ich in meiner Heimatregion in Geesthacht besichtigen konnte“, erläutert die schleswig-holsteinische Europapolitikerin: „Dort wurden für die schwimmschwachen Glasaale, die gegen die Strömung nicht ankommen, vier zusätzliche Aalleitern eingebaut.“ Weitere Informationen: Büro Rodust +33 3881 77502 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)