09.10.2012Arbeitsstandards auf See müssen endlich durchgesetzt werden! "Arbeitsstandards auf See müssen endlich durchgesetzt werden!" Mitgliedstaaten, unter deren Flagge ein Schiff läuft, sollen endlich bereits festgelegte Mindestanforderungen durchzusetzen. Den entsprechenden Richtlinienvorschlag zu Mindestanforderungen an die Arbeitsstandards für Seeleute haben die Mitglieder des Verkehrsauschusses im Europäischen Parlament erstmals am Dienstag in Brüssel debattiert. Zu den Mindestanforderungen gehören unter anderem, Beschäftigungsbedingungen, Arbeits- und Ruhezeiten, Besatzungsstärke, Gesundheitsschutz, medizinische und soziale Betreuung sowie Regelungen über Unterkünfte und Verpflegung. "Es kann nicht sein, dass bis jetzt nur neun von 27 Mitgliedstaaten das internationale Seearbeitsübereinkommen ratifiziert haben und es daher noch immer nicht durchsetzbar ist", kritisiert der SPD-Europaabgeordnete Knut Fleckenstein den langsamen Umsetzungsprozess. Auch Deutschland hat das Übereinkommen noch nicht ratifiziert. Das Seearbeitsübereinkommen wurde von der Internationalen Arbeitsorganisation bereits 2006 verabschiedet. Lediglich 30 Staaten weltweit haben es bis jetzt ratifiziert. Damit ist aber die Mindestanzahl erreicht, so dass das Übereinkommen im August 2013 in Kraft treten kann. Der Richtlinienvorschlag ein wichtiger Schritt, um die Durchsetzbarkeit der Mindestanforderungen in europäisches Recht umzusetzen. "Die Rechte der Arbeitnehmer zu sichern und somit die Branche attraktiver zu machen, wird den maritimen Transport insgesamt stärken", ist Knut Fleckenstein überzeugt. "Besonders begrüße ich das Vorhaben des Parlaments, die Arbeits- und Lebensbedingungen auf den Schiffen durch einheitliche Zertifikate zu bewerten. Dies wird hoffentlich die nötige Verbindlichkeit herstellen", so der SPD-Europaabgeordnete weiter. Knut Fleckenstein fordert abschließend die Bundesregierung auf, das Seearbeitsübereinkommen endlich zu ratifizieren. Der Transportausschuss wird den Entwurf Ende November abstimmen.