16.04.2014"Artenvielfalt bewahren" Invasive gebietsfremde Arten, also Pflanzen oder Tiere, die außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes eingeführt werden, sind nicht nur eine Bedrohung für die biologische Vielfalt in Europa, sondern auch für unsere Wirtschaft. Schätzungen zufolge fügen sie der EU einen wirtschaftlichen Schaden von mindestens zwölf Milliarden Euro jährlich zu. Um der Lage Herr zu werden, haben die Europaabgeordneten am Mittwoch eine entsprechende Verordnung verabschiedet. Zuvor hatten sich Vertreter des Parlaments und des Rates auf einen Kompromiss verständigt. "Der Schaden, den gebietsfremde Arten in unseren Regionen verursachen, ist massiv. Viele Mitgliedstaaten wenden bereits erhebliche Mittel zur Bekämpfung der invasiven Arten auf", sagt der SPD-Europaabgeordnete Matthias GROOTE, Vorsitzender des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments. "Die nun verabschiedete Verordnung ist eine gute Grundlage, um gebietsfremde Arten erfolgreich beseitigen zu können." Kernstück der Verordnung ist eine Liste, in der alle gebietsfremden Arten aufgeführt werden, die weder nach Europa eingeführt, gehandelt, aufgezogen oder ausgesetzt werden dürfen. Der Vorschlag der EU-Kommission sah ursprünglich noch eine geschlossene Liste von 50 gebietsfremden Arten vor. Diesen Ansatz lehnten die Sozialdemokraten als zu kurz gedacht ab. Die nun verabschiedete Liste wird auf Grundlagen von bestimmten Kriterien von der EU-Kommission erstellt und alle sechs Jahre überarbeitet. "In Hinblick auf die enormen Probleme, die uns diese Arten in Europa bereiten, ist eine restriktive Handhabe das richtige Mittel, um Folgeschäden zu minimieren", begrüßt Matthias GROOTE das Abstimmungsergebnis. Das Problem der regionalen gebietsfremden Arten, die in einer bestimmten europäischen Region beheimatet sind, wenn sie anderswo in der EU ausgesetzt werden, jedoch auch zu einer invasiven Bedrohung werden, soll durch eine verstärkte regionale Zusammenarbeit der Mitgliedstaten behoben werden. "In Europa beheimatete Arten, wie etwa die Zebramuschel, sind in ihrer Heimatregion ungefährlich. Anderswo ausgesetzt werden sie dann aber zu Schädlingen, die große Schäden verursachen. Eine Regelung für regionale invasive Arten war der sozialdemokratischen Fraktion ein wichtiges Anliegen, für das wir uns erfolgreich eingesetzt haben", so Matthias GROOTE. Hintergrund: Invasive gebietsfremde Arten werden durch Menschen aus ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet entfernt und in anderen Regionen ausgesetzt. Dort überleben, vermehren und verbreiten sie sich, was schwere ökologische, ökonomische und soziale Folgen haben kann. Beispiele dafür sind der kanadische Bieber oder die Wasserhyazinthe. Gebietsfremde Arten sind eines der Hauptgründe für den Verlust von Artenvielfalt und dem Aussterben von Arten. Außerdem können sie zu Gesundheitsproblemen wie Asthma oder Allergien führen. Für weitere Informationen: Abgeordnetenbüro Groote +32 228 47431 und Algara Stenzel +32 473 93 0060 (Pressesprecherin)