02.06.2015Ausbeutung nimmt kein Ende Sie arbeiten rund um die Uhr für einen Hungerlohn und wehren sich nicht, aus Angst, ihren Job zu verlieren: Trotz geltender Rechtsvorschriften werden ArbeiterInnen europaweit immer noch kriminell ausgebeutet. Das geht aus einer Studie hervor, die die Europäische Grundrechteagentur (FRA) am Dienstag vorgestellt hat. Es handelt sich dabei um die erste umfassende Forschung zur Arbeitsmigration innerhalb der EU. „Null Toleranz“ gegenüber der Arbeiterausbeutung fordert Jutta STEINRUCK, sozial- und beschäftigungspolitische Sprecherin der sozialdemokratischen Fraktion: "Wir brauchen dringend Sanktionsmechanismen, die helfen, die schwarzen Schafe unter den Unternehmen sichtbar zu machen. Die VerbraucherInnen müssen erkennen können, welche Unternehmen ihre Arbeitskräfte kriminell behandeln und welche sich fair an Beschäftigungsstandards halten." Besonders von der Ausbeutung betroffen sind die Sektoren Landwirtschaft, Bau, Hotel- und Gaststättengewerbe sowie häusliche Dienstleistungen. "Bislang besteht für die kriminell agierenden Unternehmen gar kein Risiko. Sie können unbeobachtet Arbeitskräfte ausbeuten. Die Opfer kennen ihre Rechte nicht und haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Deshalb brauchen wir verpflichtende, europaweit vernetzte Arbeitsplatzkontrollen, die der Ausbeutung ein Ende setzen. Die vom Beschäftigungsausschuss kürzlich auf den Weg gebrachte Plattform Schwarzarbeit ist dafür ein gutes Instrument", so Jutta STEINRUCK. Der Bericht enthält Forschungsdaten aus allen 28 Mitgliedsstaaten und basiert auf 616 Experten-Interviews sowie 24 Diskussionsveranstaltungen, an denen ArbeitsinspektorenInnen, PolizistInnen, RichtInnen, RepräsentantInnen aus der Politik und VertreterInnen von Personalagenturen teilgenommen haben. Weitere Informationen: Büro Steinruck +32 2 284 55 63 und Andrea Bracht +32 473 930 060 (Pressesprecherin)