02.04.2014Beide Seiten profitieren von fairem Handel mit afrikanischen Ländern Afrika will raus aus der wirtschaftlichen Abhängigkeit von Industrieländern. Viele Staaten sind bereit, etwa Investoren bessere rechtsstaatliche Bedingungen zu bieten. Die Wirtschaftsbeziehungen sind ein zentrales Thema auf dem derzeitigen EU-Afrika-Gipfel in Brüssel. "Die EU-Strategie sollte nachhaltige Investitionen in den Vordergrund stellen", fordert der SPD-Europaabgeordnete und Entwicklungsexperte Norbert Neuser. Zwar könne militärisches Eingreifen als letztes Mittel notwendig sein, wie im jüngsten Fall der Zentralafrikanischen Republik. "Wer aber den Frieden sichern will, muss den Menschen auch die wirtschaftliche Existenz ermöglichen", so der Entwicklungspolitiker. Afrika sei dabei auf einem guten Weg, in vielen Ländern arbeite man daran, den rechtsstaatlichen Rahmen zu verbessern. Die Konjunktur ziehe an. Dabei dürfe jedoch nicht vergessen werden, dass nicht alle Menschen vom Wohlstand profitieren. Investitionen von EU-Seite sollen deshalb eine gerechte Verteilung im Blick behalten: "Wir brauchen faire Partnerschaften, deren Regelungen auch Kleinindustrie und Landwirtschaft unterstützen, die vielfach in Initiative der Frauen betrieben werden", so Norbert Neuser. Dabei könnten auch die Wirtschaftsabkommen mit der EU helfen. Diese Abkommen würden von afrikanischen Ländern zwar teilweise kritisiert, da sie voraussetzen, dass mit steigender Wirtschaftskraft die Märkte im Gegenzug für europäische Produkte geöffnet werden. "Einseitige Schutzklauseln, die 20 Prozent der Produkte von den gegenseitigen Handelserleichterungen zugunsten der afrikanischen Länder ausnehmen, sind ausreichend", erklärt Norbert Neuser, "sollten unvorhergesehene Schwierigkeiten entstehen, muss neu verhandelt werden." Die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen würden nicht nur dem Handel mit Europa dienen. Die damit verbundene Entstehung von regionalen Freihandelszonen ermögliche vielfach den gewünschten und nachhaltigen Handel zwischen Afrikanischen Ländern erst, der derzeit durch extreme Zölle behindert wird. Auch in dieser Hinsicht, so Norbert Neuser, sei eine schnelle Umsetzung ein Beitrag zu mehr Wohlstand in Afrika. Europäische Delegationen und Abgeordnete sollten nicht nur mit Vertretern der Staaten sprechen, sondern auch mit Bevölkerung und Parlamentariern. Weitere Informationen: Büro Neuser +32 2 28 45892 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)