11.07.2013

Biosprit im Tank: nur bei Nachhaltigkeit

Umweltausschuss des Europaparlaments fordert Begrenzung von konventionellem Biokraftstoff, der Lebensmittelproduktion verdrängt Die Sprit-Produktion soll nicht länger die Herstellung von Nahrungsmitteln beeinträchtigen: Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments setzt neue Regeln für die Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen. "Die Klimapolitik der EU darf keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt in Drittländern haben. Deshalb müssen wir die Nutzung von Biokraftstoffen der ersten Generation auf ihre Umweltverträglichkeit prüfen und entsprechend begrenzen", kommentiert der SPD-Europaabgeordnete Jo Leinen das Abstimmungsergebnis am Donnerstag. Der Sozialdemokrat kritisiert die bisherige Regelung scharf: "Wir können die Rodung von Regenwäldern für die Herstellung von Biokraftstoffen nicht länger verantworten. Derzeit werden mehr Treibhausgase ausgestoßen und somit unsere Ziele pervertiert." Damit reagiert der Umweltausschuss auf internationale Kritik. Demnach führe das EU-Klimaschutzziel im Transportsektor in Drittländern dazu, mehr Lebensmittelpflanzen für die Biokraftstoffproduktion anzubauen, anstatt sie als Nahrungsmittel zu nutzen. Dies habe zur Folge, dass mehr Flächen für den Anbau erschlossen und dabei zusätzliche Mengen an Treibhausgasen ausgestoßen werden. "Die Begrenzung der konventionellen Biokraftstoffe auf 5,5 Prozent soll helfen, diese Konflikte zu lösen: Wir beenden die Flächenkonkurrenz von Nahrungsmitteln und Treibstoffen und dadurch sinken die Treibhausgasemissionen. Zudem fördern wir so die Nutzung wirklich klimafreundlicher Biokraftstoffe der zweiten Generation", beurteilt Jo Leinen. Dazu zählen Rohstoffe, die nicht als Nahrungsmittel dienen können, beispielsweise Abfälle aus Land- und Forstwirtschaft oder Algen. "Es gibt zahlreiche Alternativen, um unser Ziel zu erreichen, zehn Prozent Erneuerbare Energien im Transportsektor zu verwenden. Wir müssen nun verstärkt in Elektromobilität sowie nachhaltige Biokraftstoffe investieren", fordert Jo Leinen. Entsprechende Unterziele habe der Umweltausschuss ebenfalls angenommen. Weitere Informationen: Büro Leinen +32 2 28 45842 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher).