11.02.2014Chance vertan – Mitgliedstaaten versagen wieder einmal bei Gentechnik Die Minister der EU-Mitgliedstaaten konnten am Dienstag keine qualifizierte Mehrheit in Brüssel erzielen, um den Anbau der Gen-Maissorte Pioneer 1507 in Europa zu verhindern. Nun hat es die Europäische Kommission in der Hand, darüber zu entscheiden, womit eine Zulassung sehr wahrscheinlich wird. „Es ist ein Skandal, dass sich die Mitgliedstaaten trotz aller wissenschaftlichen Warnungen vor den Gefahren des Anbaus und der Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen nicht eindeutig gegen die Zulassung des Genmais 1507 positioniert haben“, so die SPD-Europaabgeordnete und Lebensmittelexpertin Dagmar ROTH-BEHRENDT. „Der Ball liegt jetzt wieder bei der EU-Kommission, die nun entscheiden muss, ob sie die Zulassung mit aller Macht durchboxen möchte", so der SPD-Europaabgeordnete und Vorsitzende des zuständigen Ausschusses für Umweltfragen und Lebensmittelsicherheit Matthias GROOTE. „Klar ist, dass die Menschen in Europa keinen Gen-Mais wollen. Sie glauben nicht an die Vorteile gentechnisch veränderter Pflanzen, sondern halten sie für unsicher und beängstigend“, ergänzt Dagmar ROTH-BEHRENDT. „Das Europäische Parlament nimmt die Bedenken der Menschen ernst und hat auch deswegen die Zulassung mit einer klaren Mehrheit abgelehnt“, so der SPD-Europaabgeordnete Matthias GROOTE. "Im Gegensatz zum Rat haben die Abgeordneten eine klare Entscheidung getroffen. Wir erwarten, dass die EU-Kommission das bei ihren Überlegungen berücksichtigt“, so die SPD-Abgeordneten Dagmar ROTH-BEHRENDT und Matthias GROOTE. „Leider rechne ich nicht mit einer positiven Überraschung seitens der EU-Kommission“, so Dagmar ROTH-BEHRENDT weiter. „Die Kommission hat aus ihren Fehlern der Vergangenheit nicht gelernt. Den wissenschaftlichen Ausschuss des Rates hat sie wie schon bei der Gen-Kartoffel Amflora auch diesmal beim Gen-Mais übergangen“, ergänzt Matthias GROOTE. „Wie bei der Amflora-Kartoffel hat die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA erneut ihre Unfähigkeit unter Beweis gestellt. Zu behaupten, dass die Pollen des Maises auf keinen Fall Auswirkungen auf Schmetterlinge oder Motten hätten, hat keine wissenschaftliche Basis und ist reine Hoffnung. Die Gefahren von gentechnisch veränderten Pflanzen für die Umwelt sind weiterhin überhaupt nicht kalkulierbar“, schimpft Dagmar ROTH-BEHRENDT. „Wahrscheinlich ist das eh alles zweitrangig. Mit Blick auf das zurzeit verhandelte Freihandelsabkommen wurden sicher schon Versprechen an die USA gegeben“, vermutet Dagmar ROTH-BEHRENDT. „Über den Umweg des US-Marktes und des Abkommens werden die Unternehmen versuchen, ihre Produkte auf den europäischen Markt zu platzieren“, ergänzt Matthias GROOTE abschließend. Weitere Informationen: Büros Roth-Behrendt +32 2 28 45453 und Groote +32 2 28 45431 und Algara Stenzel +32 473 93 00 60 (Pressesprecherin)