15.12.2011Der Verkehr der Zukunft: sicher und umweltschonend Europäisches Parlament beschließt Fahrplan für Europas Verkehr bis 2050 Im Europa von heute ist der Verkehr der einzige Wirtschaftszweig mit stetig steigenden CO2-Emissionen. Und trotz zahlreicher Maßnahmen sind noch immer jährlich mehrere zehntausend Verkehrstote zu beklagen. Das Europäische Parlament will das in den kommenden 40 Jahren ändern. In ihrer Stellungnahme zum Weißbuch der EU-Kommission über einen einheitlichen europäischen Verkehrsraum haben die Europaabgeordneten klare Vorstellungen was und wie: "Der Bericht zum Weißbuch Verkehr ist ein guter Ansatz, die europäische Verkehrspolitik zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten und hat den Handlungsbedarf auf europäischer Ebene in den entscheidenden Punkten klar aufgezeigt", bewertete der SPD-Europaabgeordnete und Verkehrsexperte Ismail Ertug den Bericht. Das Europäische Parlament fordert die Kommission auf, konkrete Vorschläge zu entwickeln, um bis 2020 die Anzahl der Toten und Verletzten im Straßenverkehr mindestens zu halbieren. “Wir Parlamentarier signalisieren der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten, dass wir den politischen Willen haben, die Sicherheit im Straßenverkehr zu verbessern und fordern sie zu den entsprechenden Gesetzesvorschlägen auf. Besonders schutzbedürftige Verkehrsteilnehmer, wie Fußgänger, Fahrradfahrer, Kinder oder ältere Menschen, müssen noch besser geschützt werden", so Ismail Ertug. Als ein weiteres Ziel betont der Initiativbericht die Internalisierung externer Kosten für alle Verkehrsmittel. Konkret bedeutet dies, dass die von Verkehrs¬teilnehmern verursachten gesellschaftlichen Belastungen, wie beispielsweise Lärm, Luftverschmutzung und CO2-Emissionen, in die Nutzungskosten mit eingerechnet werden sollen. "So wird dem Verkehrsteilnehmer klar, welche Kosten er tatsächlich verursacht und wird zum Umstieg auf umweltschonende Verkehrsmittel ermutigt", erklärte Ismail Ertug den Ansatz. Die Einnahmen sollen nach Auffassung der Abgeordneten direkt zurück in die Infrastruktur fließen und dazu dienen, die Verkehrssicherheit sowie Forschung und Einführung neuer Technologien zu fördern. Kritisch beurteilte der Sozialdemokrat den Verzicht des Berichterstatters auf die ursprünglich von der Kommission angeregte ‚300km-Regelung’. Die Bestimmung sah vor, Straßengütertransporte, die eine Entfernung von 300 Kilometer über¬schreiten, auf andere Verkehrsträger wie Eisenbahn- oder Schiffsverkehr zu verlagern. "Wir werden einen effizienteren und umweltfreundlicheren Güter¬ verkehr nicht verwirklichen können, wenn wir für den Straßentransport keine klaren Begrenzungen anstreben", mahnte Ismail Ertug.