10.11.2011Die Europäisierung des Sports schreitet voran Kulturausschuss verabschiedet Bericht zur Europäischen Dimension des Sports Am Donnerstag hat der Ausschuss für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments, der auch für Sport zuständig ist, mit breiter Mehrheit einen Initiativbericht zur Europäischen Dimension des Sports verabschiedet. "Mit dem Abstimmungsergebnis stärkt der Ausschuss die gesellschaftspolitische und soziale Funktion des Sports auf Gemeinschaftsebene", so die SPD-Europaabgeordnete Petra Kammerevert. Anlass für den Bericht ist, dass mit dem Inkrafttreten des Vertrages von Lissabon der EU erstmals eine unterstützende und koordinierende Kompetenz im Bereich des Sports zukommt, die es nun konkret auszugestalten gilt. Petra Kammerevert zeigte sich nach der Abstimmung zufrieden mit dem Ergebnis. "In einem großen, fraktionsübergreifenden Kraftakt ist es uns gelungen, der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten eine Fülle von Forderungen zur Stärkung der gemeinsamen europäischen Dimension des Sports mit auf den Weg zu geben, die nahezu alle Facetten des Sports abdecken." „Mir war es ein besonderes Anliegen, vor allem die soziale Komponente im Sportbereich wesentlich zu stärken. Angefangen bei der besseren Förderung des Ehrenamtes, über die Stärkung des Sportunterrichts an den Schulen, bis hin zur Verankerung des Schutzes von Jugendlichen im Leistungssport", so Petra Kammerevert. "Gerade gegenüber jungen Menschen, die eine Sportkarriere anstreben, gibt es eine besondere Verantwortung sowohl der Vereine als auch der Gesellschaft insgesamt, dafür Sorge zu tragen, dass sie neben der Ausbildung im Sport auch eine gute Schul- und Berufsausbildung absolvieren können. Hier gibt es gute duale Modelle, die in Europa insgesamt Schule machen sollten!" Deutlichere Worte hätte sich die SPD-Politikerin hinsichtlich der Notwendigkeit gesetzgeberischen Handelns auf europäischer Ebene gewünscht. Hier gebe es noch viele Unklarheiten, die bei den Vereinen und Verbänden immer wieder zu Verunsicherung führen, ob und inwieweit sie mit EU-Recht in Konflikt geraten. So müsse etwa die Zentralvermarktung von Übertragungsrechten von Sportveranstaltungen klargestellt werden ebenso wie Vorgaben, die die Förderung von im Verein ausgebildeten Sportlern regeln. Erneuert hat der Ausschuss auch seine Forderung nach einem europäischen Lizenzierungs- beziehungsweise Registrierungssystem für Spielervermittler vorgebracht. "Es wird höchste Zeit, dass die Kommission uns hierzu endlich einen Vorschlag macht", unterstrich Petra Kammerevert. Die Abgeordnete setzte sich außerdem für ein langfristig angelegtes EU-Sportförderprogramm ein und hält es für unabdingbar, dass die Maßnahmen im Bereich des Sports auch aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Sozialfond (ESF) finanziert werden. „Um der neuen Kompetenz im Sport gerecht zu werden und das Potenzial ausschöpfen zu können, müssen ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Mit diesem Ansinnen ist der Kulturausschuss bislang gescheitert. Lippenbekenntnisse allein helfen nicht weiter", stellte Petra Kammerevert abschließend klar.