17.09.2014

Ebola-Chaos verlangt gemeinsames Vorgehen Europas

Liberia, Guinea und Sierra Leone befinden sich im Ausnamezustand. "Nur durch eine schnelle, umfassende und konzertierte Strategie kann Europa dazu beitragen, die Ausbreitung von Ebola einzudämmen", sagt Norbert Neuser, Koordinator des Entwicklungsausschusses, vor der Abstimmung am Donnerstag über eine Resolution im Europäischen Parlament. Der sozialdemokratische Europaabgeordnete warnt: "Wir können den Kampf gegen die Seuche nicht gewinnen, wenn die betroffenen Länder wirtschaftlich zusammenbrechen und die Menschen auf der Suche nach Nahrung aus den Quarantänezonen fliehen oder Bestechungsgeld entscheidet, wer sie verlässt." Norbert Neuser setzt sich deshalb für diese Resolution ein, die Europäische Kommission und Mitgliedstaaten auffordert, mit dem Europäischen Zentrum für Koordination von Notfallmaßnahmen zusammen zu arbeiten (Emergency Response Coordination Centre). Auf globaler Ebene bittet die Resolution den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, sich mit den betroffenen Ländern abzustimmen. Auf diese Weise sollen gezielt Bedürfnisse ermittelt und kurzfristig greifende Maßnahmen auf den Weg gebracht werden. Am Mittwoch berät das Europäische Parlament in Straßburg über dieses Thema, am Donnerstag wird über eine Resolution dazu abgestimmt. So soll unter anderem eine Luftbrücke beschlossen werden. "Zusätzlich zu einer schnell errichteten Luftbrücke für Ärzte, Pflegepersonal, mobile Labors und Lebensmittel brauchen wir eine langfristige Strategie, die den von der Epidemie gebeutelten Ländern hilft, wieder auf die Beine zu kommen", erklärt Norbert Neuser. Der Entwicklungsausschuss hat deshalb eine Anhörung zu dem Thema am Dienstag anberaumt. "Ebola hat auf furchtbare Weise deutlich gemacht, dass die Gesundheitssysteme der Länder einer Epidemie nicht gewachsen sind“, so der Entwicklungspolitiker. "Eine Prävention wird nur möglich sein, wenn die Menschen Zugang zu allgemeiner Gesundheitsversorgung haben, wenn Wasserversorgung und Abwasserentsorgung gewährleistet sind und die Bevölkerung eingebunden wird.“. Bislang haben sich rund 5.000 Menschen mit dem Virus infiziert, an dem die Hälfte der Patienten stirbt. Die Vereinten Nationen befürchten, dass es innerhalb der nächsten Monate 20.000 Ebola-Fälle und mehr geben könnte. Sie schätzen die Kosten für die Bewältigung der Epidemie auf eine Milliarde Euro. Weitere Informationen: Büro Neuser +32 2 28 45 892 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)