16.10.2014„Ebola-Maßnahmen gehen nicht weit genug“ Die Bevölkerung ist verunsichert: wie groß ist das Risiko, sich in Europa mit Ebola anzustecken? Am Donnerstag haben sich die Gesundheitsminister in Brüssel mit dem zuständigen EU-Kommissar Tonio Borg getroffen, um über Kontrollen an europäischen Flughäfen im Kampf gegen Ebola zu beraten. Gleichzeitig gibt es einen Vorstoß der Hohen Vertreterin Catherine Ashton. Im Rahmen einer humanitären militärisch gestützten Aktion, die der Europäische Auswärtige Dienst koordinieren soll, könnte den betroffenen westafrikanischen Staaten Hilfe zukommen. Die beiden sozialdemokratischen Europaabgeordneten Ismail Ertug und Norbert Neuser begrüßen grundsätzlich die Initiativen, bemängeln allerdings, dass sie sehr spät kämen und nicht weit genug reichten. Daher sieht Ismail Ertug in den Ergebnissen des Gesundheitsministertreffens lediglich einen guten Anfang. Denn die freiwillige Selbstverpflichtung der Mitgliedstaaten geht ihm nicht weit genug: "Absolute Sicherheit gibt es nicht, aber Europa kann und muss mehr leisten, um das Risiko so gering wie möglich zu halten. Einheitliche europaweite Kontrollen aller ankommenden Fluggäste aus den betroffenen Gebieten etwa würden den Schutz mit wenig Aufwand erheblich verbessern." Den Vorschlag des deutschen Gesundheitsministers Hermann Gröhe, nur Passagiere von Direktflügen aus den betroffenen afrikanischen Ländern zu kontrollieren, hält er für inkonsequent. Ismail Ertug: "Man muss die gesamte Flugroute berücksichtigen, um auch umsteigende Passagiere einzubeziehen." "Die Maßnahmen in Europa werden nur greifen, wenn die Ursachen in den betroffenen Ländern vor Ort bekämpft werden", betont der SPD-Entwicklungspolitiker Norbert Neuser. "Die Initiative von Catherine Ashton, eine Militäraktion durch den Europäischen Auswärtigen Dienst zu koordinieren, kommt spät und muss jetzt zügig starten." Im Rahmen dieser Militäraktion soll die vom Europäischen Parlament geforderte Luftbrücke zur Versorgung mit Personal, medizinischen Hilfsgütern und Nahrungsmitteln realisiert werden. Weitere Informationen: Büro Ismail Ertug +32 2 28 47547 / Büro Norbert Neuser +32 2 28 45 892 und Algara Stenzel +32 473 930 060 (Pressesprecherin)