11.02.2014

eCall sichert schnelle Hilfe

Unfallopfer sollen künftig in kürzerer Zeit von Rettungskräften erreicht werden. Am Dienstag hat sich der Ausschuss für Verbraucherschutz und Binnenmarkt des Europäischen Parlaments in Brüssel mehrheitlich für ein verpflichtendes und kostenloses Notrufsystem in Kraftfahrzeugen ausgesprochen. Dieses sendet bei einem Aufprall automatisch ein Signal an die nächstliegende Notrufzentrale. "Minuten sind entscheidend bei der Rettung von Unfallopfern“, begrüßt die Sprecherin der Sozialdemokraten im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz, Evelyne Gebhardt, das Vorhaben. „Das elektronische Notfallsystem ist deshalb eine sinnvolle Investition der Autohersteller.“ Bereits vor mehr als 30 Jahren wurde das erste Autonotrufsystem getestet. Bislang sind aber laut einer Studie der EU-Kommission nicht mal ein Prozent aller Fahrzeuge mit einem ähnlichen Dienst ausgestattet. Ab Oktober 2015 sollen nun alle Neuwagen auf Europas Straßen mit dem bordeigenen Notrufsystem ausgestattet sein. "Die technische Umsetzung des Notrufsystems in den Mitgliedstaaten werden wir genau beobachten", stellt die SPD-Verbraucherschutzexpertin Evelyne Gebhardt klar. "ECall ist ausdrücklich ein Notrufsystem und kein Überwachungsapparat.“ Laut der EU-Verordnung darf das eCall-System Positionsdaten nur im Notfall senden und übermittelte Daten dürfen ausschließlich für Rettungszwecke erhoben werden. Dabei ist es den Autobesitzern überlassen, ob sie zusätzliche Dienste von Drittanbietern in Anspruch nehmen, etwa die Datenübertragung der Blutgruppe oder spezieller Krankheitsinformationen. Ihre Kollegin Kerstin Westphal stellt klar: "Das Notrufsystem 112 soll über eCall allen Fahrerinnen und Fahrern von neu zugelassenen Autos ab 2015 zu Verfügung stehen. Die daneben bestehenden eCall-Dienste der Fahrzeughersteller sind freiwillig und eine rein zusätzliche Möglichkeit." Darüber hinaus sollen die Mitgliedstaaten sicherstellen, dass die eCall-Geräte europaweit einheitliche technische Standards erfüllen und eine Typengenehmigung erhalten. "Dies beinhaltet auch, dass die eCall-Systeme sicher und zuverlässig in allen Situationen laufen sowie dass sie unter anderem das globale Satellitennavigationssystem GALILEO nutzen - ein europäisches System", schließt Kerstin Westphal. Das Plenum wird voraussichtlich am 26. Februar über die Verordnung abstimmen. Weitere Informationen: Büro Gebhardt +32 2 28 45466, Büro Westphal +32 2 28 45534 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)