13.10.2015

Ein Leben ohne Gentechnik ist möglich!

Mit großer Mehrheit stimmte der Umweltausschuss des Europaparlaments am Dienstag gegen den halbherzigen Verordnungsentwurf der EU-Kommission, der die Zulassung von gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermitteln neu regeln sollte. Der Entwurf sah vor, dass die Mitgliedstaaten den Einsatz von gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermitteln (GVO) verbieten oder einschränken dürfen. Davon wären vor allem die Importe von Futtermitteln in die EU betroffen. „Hätte der Umweltausschuss die Verordnung angenommen, dann wäre dies das Ende des Europäischen Binnenmarktes für Futtermittel gewesen“, kritisiert Susanne Melior, SPD-Europaabgeordnete und Mitglied des Umweltausschusses, den Vorschlag der EU-Kommission. „Wenn einige Staaten den Import von gentechnisch verändertem Futter verbieten und andere nicht - wer will dann den Handel innerhalb der EU kontrollieren? In der Konsequenz müsste ein umfangreiches Kontrollsystem in Europa eingerichtet werden, um jeden einzelnen LKW-Transport mit GVO-Futtermitteln einzeln zu überprüfen. Praktisch kann ich mir das nicht vorstellen.“ Anfang des Jahres wurde bereits die Verordnung über GVO-Pflanzen verändert, nach der die Mitgliedstaaten den Anbau derselben verbieten oder einschränken können. Sehr ähnlich sieht der Vorschlag für die Zulassung von gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermitteln aus. Gentechnisch veränderte Lebensmittel spielen in Europa so gut wie keine Rolle. Die Verbraucher lehnen GVO-Produkte für die menschliche Ernährung größtenteils ab. Anders sieht es bei Futtermitteln in der Tierzucht aus: 60 Prozent des EU-Bedarfs an pflanzlichem Eiweiß wird über Soja-Importe gedeckt, die aus Ländern stammen, die in großem Maße gentechnisch verändertes Saatgut anwenden. Susanne Melior: „Wenn wir in Zukunft in Europa ohne gentechnisch veränderte Futtermittel auskommen wollen, dann müssen wir den eigenen Anbau eiweißhaltiger Pflanzen in der EU forcieren. Soja, Erbsen und Lupinen können in Europa ohne Gentechnik wachsen.“ Weitere Informationen: Büro Melior +32 2 28 45183 und Andrea Bracht (Pressereferentin) +32 473 930 060