30.09.2013Etappensieg für die Flugsicherheit Die drohende Gefahr von übermüdeten Piloten im Cockpit hat der federführende Verkehrsausschuss im Europäischen Parlament am Montag in Brüssel vorerst abgewendet. Dem gemeinsamen Vorschlag der EU-Kommission und der europäischen Flugsicherheitsagentur (EASA), wonach Fluggesellschaften ihre Besatzung bis zu zwölf Stunden bei Nachtflügen hätten einsetzen können, haben die Verkehrspolitiker eine Absage erteilt. Der umstrittene Vorstoß sah auch vor, dass die Kombination von Bereitschafts- und Flugdienstzeit in Extremfällen sogar zu Arbeitszeiten von bis zu 22 Stunden geführt hätte. Knut Fleckenstein, SPD-Europaabgeordneter und Mitglied im Verkehrsausschuss, der die geplanten Regelungen ablehnt, zeigt sich nach dem überraschend klaren Abstimmungsergebnis (20:13:0) erfreut: "Die eindeutige Ablehnung dieses gefährlichen Vorstoßes ist ein Etappensieg für mehr Flugsicherheit in Europa. Unser klares 'Nein' ist aber auch ein Signal an die EU-Kommission, ihren Vorschlag noch mal zu überdenken. Die Sicherheit von Personal und Passagieren muss an erster Stelle vor den Profitinteressen der Fluggesellschaften stehen." Grundsätzlich sei zwar der Ansatz, die Maßnahmen für Flugsicherheit europaweit anzugleichen, begrüßenswert, allerdings könne es nicht angehen, so Knut Fleckenstein weiter, dass Kommissionsbeamte sich über die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse hinwegsetzen: "In der von der EU-Kommission selbst in Auftrag gegebenen Studie sprechen sich die Wissenschaftler einstimmig für eine Nachflugzeit von maximal zehn Stunden aus. Was in aller Welt hat die EU-Beamten dazu veranlasst, diesen Appell in den Wind zu schlagen und einfach bis zu zwei Stunden drauf zu schippen? Ich lehne es ab, Passagiere und Flugpersonal dem Sicherheitsrisiko übermüdeter Piloten auszusetzen." Nach der Abstimmung im Verkehrsausschuss ist aber noch nicht garantiert, dass die umstrittenen neuen Vorschriften vom Tisch sind. Das Plenum muss noch abschließend über den Vorschlag entscheiden. Bis dahin hat die EU-Kommission Zeit, ihren Entwurf noch mal zu überarbeiten. Weitere Informationen: Büro Knut Fleckenstein +32 2 28 37548 und Algara Stenzel +32 473 930 060 (Pressesprecherin).