12.11.2015EU-Kommission darf Risiken von Glyphosat nicht außer Acht lassen Glyphosat kann weiterhin zur Bekämpfung von Unkraut eingesetzt werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in ihrem Gutachten. Die SPD-Europaabgeordnete Susanne Melior zu der Entscheidung: "Es ist wichtig, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit Glyphosat einer Risikobewertung unterzogen hat. Die Behörde besitzt die wissenschaftliche Expertise, um über die Auswirkungen von Glyphosat zu urteilen". Auf Grundlage dieser Bewertung wird die EU-Kommission über die Erneuerung der Zulassung von Glyphosat für weitere zehn Jahre entscheiden. Die aktuelle Zulassung läuft im Sommer 2016 aus. "Der Ball liegt nun im Feld der Europäischen Kommission“, kommentiert Susanne Melior, Mitglied im Ausschuss für Lebensmittelsicherheit. „Das Ergebnis ist eine Entscheidungsgrundlage für die Europäische Kommission. Allerdings darf die Kommission die Risiken von Glyphosat nicht außer Acht lassen. Sie muss eine umfassende Analyse der Auswirkungen auch auf die Umwelt, auf Luft, Boden und Grundwasser einbeziehen. Erst dann kann sie eine qualifizierte Entscheidung treffen", erklärt Susanne Melior. Bisher war strittig, ob und welche Menge von Glyphosat gefährlich ist. Die Krebsforschungsagentur IARC, die zur Weltgesundheitsorganisation gehört, hat Mitte Juli 2015 einen Bericht vorgelegt, demzufolge Glyphosat wahrscheinlich krebserregend sei. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kam allerdings zu dem Schluss, dass Glyphosat, sofern sachgemäß dosiert, kein erhöhtes Risiko darstelle. Die EFSA kommt zu einer ähnlichen Bewertung wie das BfR. Glyphosat ist der weltweit am häufigsten eingesetzte Wirkstoff zur Unkrautvernichtung. In Deutschland werden rund 6000 Tonnen pro Jahr auf den Ackerflächen eingesetzt und circa 40 Prozent der Landwirtschaftsflächen damit gespritzt. Rückstände halten sich etwa ein Jahr lang in Lebens- und Futtermitteln. Vor diesem Hintergrund hat die Entscheidung der EU-Kommission weitreichende Folgen für Landwirte sowie für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Generell gibt Susanne Melior zu bedenken: "Im Umgang mit Chemikalien ist stets Vorsicht geboten." Weitere Informationen: Büro Melior +32 2 28 45183 und Andrea Bracht (Pressereferentin) +32 473 930 060