18.12.2013EU-Kommission öffnet Tür und Tor für Fleisch von geklonten Tieren! Die Europäische Kommission hat am Mittwoch zwei Gesetzgebungsvorschläge vorgelegt, die Umgang und Vermarktung mit Fleisch von geklonten Tieren in der Europäischen Union regeln sollen. "Diese Vorschläge der EU-Kommission sind eine Frechheit", so die SPD-Europaabgeordnete und Lebensmittelexpertin Dagmar ROTH-BEHRENDT. Zwar verbietet die EU-Kommission das Klonen und die Vermarktung geklonter Tiere mit Inkrafttreten der Gesetzgebung. "Das klingt erst einmal ganz in Ordnung, aber das Problem ist nicht die Vermarktung der viel zu wertvollen Klone, die ohnehin niemand 'schlachten' will, sondern die lukrative Vermarktung ihrer Nachkommen", so Dagmar ROTH-BEHRENDT. "Dass die Kommission in den Vorschlägen das Wort 'Nachkommen' nicht einmal erwähnt, ist so unverschämt, dass ich nicht damit gerechnet hätte, dass sie sich traut, solche Vorschläge vorzulegen", so Dagmar ROTH-BEHRENDT weiter. Nach dem Willen der EU-Kommission müsste das Fleisch von Nachkommen geklonter Tiere nicht gekennzeichnet werden. "Vielleicht gibt es Verbraucher, denen das egal ist, aber vielen – mir auch – ist es eben nicht egal. Deshalb haben sie ein Recht darauf, alle Informationen zu haben, um selbst entscheiden zu können, welches Fleisch sie kaufen und verzehren!", stellt Dagmar ROTH-BEHRENDT klar. Sozialdemokraten und andere Fraktionen im Parlament fordern seit langem ein Kloning-Verbot in der EU und mindestens eine Kennzeichnung von Fleisch, das von Nachkommen geklonter Tiere stammt. Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, dass die EU-Kommission – absolut außergewöhnlich – eine Ratsrichtlinie vorgelegt hat, bei der eine Beteiligung des Europäischen Parlaments ausgeschlossen ist. "Die EU-Kommission hat hier nicht den Mut gehabt, eine Rechtsgrundlage zu wählen, mit der das Parlament an der Gesetzgebung beteiligt ist", ärgert sich Dagmar ROTH-BEHRENDT. "Ich werde also zunächst versuchen, eine Änderung der Rechtsgrundlage zu erzwingen und dann vor allem für eine Kennzeichnung von Fleisch von Nachkommen geklonter Tiere kämpfen", so Dagmar ROTH-BEHRENDT: "Alles andere kann ich den Verbrauchern nicht vermitteln! Mal sehen, wie sich die Mitgliedstaaten in dieser Frage positionieren." Weitere Informationen: Büro Roth-Behrendt +32 2 28 45453, Jan Rößmann +32 473 86 45 13 (Pressesprecher)