19.12.2013Europa geht neue Wege bei humanitärer Hilfe Europa bekommt ab 2014 ein Freiwilligenkorps, um verstärkt humanitäre Hilfe in Einsatzgebieten leisten zu können sowie die Entwicklungszusammenarbeit zu unterstützen. Einen entsprechenden Verordnungsentwurf hat der Entwicklungsausschuss jetzt mit großer Mehrheit angenommen. Für den SPD-Europaabgeordneten Norbert Neuser ist dies ein wichtiger Schritt in Richtung globaler Solidarität: "Mit dem Freiwilligenkorps geben wir Europäerinnen und Europäern die Möglichkeit, sich selbst in Projekten vor Ort einzubringen. Das stärkt das Bewusstsein dafür, dass die Krise in Afrika, Lateinamerika oder Asien auch uns etwas angeht und dass unsere Verantwortung nicht an den Grenzen der EU aufhört." Der Bedarf wird von der EU-Kommission ermittelt. In jährlichen Arbeitsprogrammen legt sie die Projekte fest. Die Freiwilligen sollen eingesetzt werden, wo es Lücken im Hilfsnetz gibt, um bestehende Angebote zu ergänzen. Freiwilliges Engagement bedeutet allerdings nicht, dass die Helfer unvorbereitet in ein Einsatzgebiet fahren. "Die Mitglieder des Freiwilligenkorps werden in zertifizierten Kursen ausgebildet und müssen Praktika absolvieren", erklärt der Entwicklungspolitiker Norbert Neuser, "sie werden so zu Profis, auf die die Kommission im Bedarfsfall wieder zurückkommt." Das Profil der Freiwilligen kann dabei sehr unterschiedlich sein, junge Freiwillige werden ebenso gesucht, wie etwa berufserfahrene Senioren. Sie werden im akuten Notfall eingesetzt, aber auch in Ländern, in denen sich ein humanitärer Notstand abzeichnet, oder wenn zur allgemeinen Unterstützung, beispielsweise zur Nahrungsmittelsicherheit, Hilfe benötigt wird. Die Mitglieder des Freiwilligenkorps sammeln dabei persönliche Erfahrung und entwickeln Kompetenzen, die sie in ihrem eigenen beruflichen Alltag wieder einbringen können. Darüber hinaus, so Norbert Neuser, vermittle das bürgerschaftliche Engagement ein wirksames und sichtbares Zeichen europäischer Solidarität.