16.12.2015Gen-Mais weg von Trog und Teller! Europaparlamentarier setzen sich für Lebensmittelsicherheit ein: Am Mittwoch hat die Mehrheit der Abgeordneten gegen den Beschluss der EU-Kommission zur Zulassung von gentechnisch verändertem Monsanto-Mais gestimmt. „Solange das Zulassungsverfahren für gentechnisch veränderte Pflanzen in der Europäischen Union nicht reformiert wurde, sollten prinzipiell keine neuen gentechnisch veränderten Organismen auf den europäischen Markt gelangen", fordert Susanne Melior, SPD-Europaabgeordnete im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments. "Es existieren Studien über den Gen-Mais, die einander widersprechen. Deshalb hat das Europäische Parlament auch vor wenigen Wochen den Verordnungsvorschlag der EU-Kommission zur Zulassungspraxis mit großer Mehrheit zurückgewiesen. Wir Sozialdemokraten fordern einen deutlich verbesserten, schärferen Gesetzesentwurf, der klipp und klar definiert, was auf unseren Markt gelangen darf und was nicht. Die Kommission muss die Bedenken gegen gentechnisch veränderte Pflanzen ernst nehmen. Das europäische Vorsorgeprinzip darf nicht auf Kosten der Bürger und zum Wohl der Konzerne unter die Räder kommen.“ Die konservative EVP-Fraktion stimmte gegen den Einspruch und somit für die Zulassung der neuen Gen-Maissorte. Die Maissorte „NK603xT25“ wurde gentechnisch verändert, um sie gegen die Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat und Glufosinat immun zu machen. Der US-Konzern Monsanto hat 2010 die Unterlagen für die Zulassung als Lebens- und Futtermittel – aber nicht für den Anbau – bei den Kontrollbehörden eingereicht. Im Juli 2015 präsentierte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) das Gutachten. Demnach sei der Mais NK603 x T25 genauso sicher und gesundheitlich unbedenklich wie konventioneller Mais. Doch andere wissenschaftliche Langzeituntersuchungen haben sehr wohl Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier festgestellt. So veröffentlichte etwa ein französisches Wissenschaftlerteam um den Molekularbiologen Gilles-Eric Séralini 2012 eine Studie über genmanipulierten Mais mit besorgniserregendem Ergebnis. "Wir stecken gerade mitten in der Diskussion über die Gefährlichkeit des Pflanzenschutzmittels Glyphosat. Möglicherweise muss das Mittel verboten werden. Wenn in Europa genmanipulierter Mais zugelassen wird, der gegen dieses Pflanzschutzmittel immun ist, würde das den Einsatz von Glyphosat in der Landwirtschaft noch weiter fördern", betont Susanne Melior. Weitere Informationen: Büro Melior +32 22 84 51 83 und Andrea Bracht +32 473 930 060 (Pressereferentin)