15.11.2011

Höchste Zeit für europäischen Berufsausweis

Initiativbericht zur Berufsqualifikation mehrheitlich angenommen "Ein schnelleres Verfahren, einfachere Rechtsvorschriften und der Abbau bürokratischer Schranken sind für die gegenseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen in der Europäischen Union wichtig, um es den Menschen zu erleichtern, im EU-Ausland arbeiten zu können", so die SPD-Europaabgeordnete und Sprecherin der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Evelyne Gebhardt nach der Plenarabstimmung zum mehrheitlich angenommenen Initiativbericht zur Berufsanerkennung am Dienstag in Straßburg und fügt hinzu: "Es fehlt uns aber in dem Bericht an einer dezidierten Zustimmung für einen europäischen Berufsausweis." "Obwohl wir bereits 2009 im Europaparlament die Einführung von Berufsaus­weisen gefordert hatten, war mit der erzkonservativen und europa­skeptischen Berichterstatterin dieses Mal leider nicht mehr zu erreichen", stellte die SPD-Verbraucherschutzexpertin Evelyne Gebhardt fest. Die Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen des EU-Parlaments setzen nun auf den Legislativvorschlag zur Überarbeitung der Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen, den die EU-Kommission noch dieses Jahr vorlegen will. "Wir erhoffen uns dadurch nicht nur, dass die Einführung des Berufsausweises überprüft wird, sondern auch ein konse­quentes Handeln auf europäischer Ebene", ergänzte die Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt. Der europäische Berufsausweis trägt zur optimalen Nutzung des euro­päischen Fachkräftepotentials und zur Verbesserung der Freizügigkeit in Europa bei. "Berufliche Mobilität ist ein zentrales Element des Europäischen Binnenmarkts. Jeder Bürger und jede Bürgerin muss die Möglichkeit haben, sein individuelles Recht auf Arbeit überall in der Europäischen Union ausüben zu können", führte Evelyne Gebhardt abschließend aus. Hintergrund: Mit der Richtlinie 2005/36/EG über die Anerkennung von Berufsqualifikationen gilt in der EU bereits die automatische Berufsanerkennung auf Grundlage harmonisierter Mindestausbildungsanforderungen im Bereich Gesundheit, sowie eine gegenseitige Anerkennung in den Bereichen Handwerk, Architektur, Industrie und Handel. Im Juni 2011 veröffentlichte die EU-Kommission ein Grünbuch.