10.04.2013

Immer weniger Geld der EU- Staaten für Entwicklungshilfe

"Immer weniger Geld der EU- Staaten für Entwicklungshilfe" Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sank die Entwicklungshilfe der 15 EU-Staaten, die Mitglied des OECD-Entwicklungsausschusses sind, im vergangenen Jahr um insgesamt 7,4 Prozent. Damit haben, bis auf Österreich und Luxemburg, 13 dieser EU-Staaten − darunter auch Deutschland − ihre Gelder für die Entwicklungszusammenarbeit zurückgefahren Norbert Neuser, entwicklungspolitischer Experte der SPD-Europaabgeordneten, kritisiert den Rückgang der Entwicklungshilfe: "Für die Menschen sind die nun eingetretenen Mittelkürzungen lebensbedrohend." Die heftigsten Einschnitte gehen auf die Finanzkrise und die damit verbundenen Sparbemühungen in den Krisenländern zurück. In Italien beträgt das Minus 35 Prozent, in Spanien sogar fast 50 Prozent. Norbert Neuser: "Die Menschen in den Entwicklungsländern haben keine Schuld an der Finanzkrise. Leider strahlt die Sparpolitik nun auch außerhalb Europas Grenzen auf die ohnehin schon ärmsten Teile der Weltbevölkerung aus." Bedauerlich ist, dass sich Deutschland von seinem international zugesagten Versprechen, bis zum Jahr 2015 insgesamt 0,7 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen, immer weiter entfernt. Norbert Neuser: "Entwicklungsminister Dirk Niebel begeht einen klaren Wortbruch. Er hat es verschuldet, dass Deutschland, als größtes Land Europas, nicht zu seinen Zusagen steht!" Laut OECD geben derzeit gerade mal vier EU-Staaten mehr als 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe aus: Dänemark, Luxemburg, Schweden und die Niederlande.