18.04.2016

Industrie 4.0 - verspäteter Upload!

„Die Digitalisierung wird die klassischen Industriebranchen, in denen Europa traditionell stark aufgestellt ist, komplett umkrempeln“, so die industriepolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten, Martina Werner. Die EU-Kommission hat am Dienstag in Brüssel eine Mitteilung zur Digitalisierung der Industrie vorgelegt. „Schon vor zwei Jahren haben wir Europaparlamentarier darauf gedrängt, dass die EU-Kommission Leitlinien für die digitale Industrie aufzeigen muss, bevor nationale Alleingänge die EU in einen Flickenteppich verwandeln“, so Martina Werner. „Passiert ist seither leider wenig. Unklare Zuständigkeiten, vage Vorschläge, langsame Reaktion – die EU-Kommission tut sich schwer, ihre Rolle in diesem wichtigen Zukunftsbereich zu finden.“ Es sind laut der Sozialdemokratin zumindest die richtigen Themen, die die EU-Kommission jetzt in ihrer Mitteilung benennt: die Ankündigung eines Aktionsplans zum autonomen Fahren, die Vernetzung der nationalen Initiativen zur Industrie 4.0, ein flächendeckender Aufbau von digitalen Innovationszentren, die auch kleinen Unternehmen die Möglichkeit bieten, digitale Lösungen zu testen, der Umgang mit Unternehmensdaten sowie die Unterstützung der Standardisierung. "Problematisch ist, dass die EU-Kommission das drängende Problem fehlender Investitionen viel zu zaghaft angeht", bemerkt Constanze Krehl, telekommunikationspolitische Sprecherin der Europa-SPD. "Gerade in Forschung und Innovation investieren US-Unternehmen mehr als doppelt so viel wie Unternehmen in der EU. Neben Förderprogrammen und einem zukunftsfähigen Rechtsrahmen brauchen wir also die unmissverständliche Botschaft an die Industrie, dass sie umdenken muss - und zwar in ihrem eigenen Interesse", fordert Constanze Krehl. „Gut, dass die EU-Kommission endlich auf die sozialdemokratische Forderung reagiert hat, die Sozialpartner in einen Dialog einzubeziehen, der sich mit den Folgen der Digitalisierung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auseinandersetzt", so Martina Werner. „Die Herausforderungen, etwa bei der IT-Aus- und Weiterbildung, sind enorm.“ Weitere Informationen: Büro Werner +32 284 5782, Büro Krehl +32 284 5134 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)