14.01.2014

Investition in Erneuerbare statt in CO2-Speicherung

Die Mehrheit des Europäischen Parlamentes hat die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten am Dienstag in einem Initiativbericht aufgefordert, stärker in die Technik der Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff zu investieren, kurz CCS (Carbon Capture and Storage Technology). Das Kürzel beschreibt technische Vorhaben die darauf abzielen, CO2-Emissionen in der Atmosphäre zu reduzieren, in dem sie den Ausstoß am Kraftwerk abspalten und in unterirdische Lagerstätten einlagern. "Ich stehe der CO2-Speicherung sehr kritisch gegenüber. Angesichts der europäischen Energiewende sollten wir uns nicht CCS, sondern verstärkt den erneuerbaren Energien zuwenden und die Energieeffizienz erhöhen", kritisiert Matthias GROOTE, SPD-Europaabgeordneter und Vorsitzender des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelfragen, das Ergebnis der Abstimmung. "Die CO2-Speicherung ist keine Alternative bei der Reduzierung von Treibhausgasen. Wir haben weniger kostenintensive Alternativen wie Sonne, Wind und Biomasse, in die wir stärker investieren sollten. Man kann doch kein Geld in die Hand nehmen, um irgendein Abenteuer zu unterstützen. Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden!", so der Sozialdemokrat. "Zumal in Erwägung gezogen wird, die Finanzierung der Technik durch den Verkauf von Zertifikaten aus dem EU-Emissionshandelssystem zu stemmen. Diese Erlöse sollten in erneuerbare Energien fließen." Der abgestimmte Initiativbericht schlägt vor, CCS künftig durch einen europäischen Industriefonds zu fördern, der auch aus dem Verkauf von europäischen Emissionszertifikaten finanziert werden soll. "Der Bericht kategorisiert die CO2-Abscheidung und -speicherung als komplementäre Technologie. Damit habe ich ein Problem!“, ergänzt Matthias GROOTE. „Es handelt sich - wenn überhaupt - um eine Übergangslösung in energieintensiven Sektoren, um unsere Klimaziele in der EU zu erreichen. CCS ist keine vielversprechende Technologie. Vor allem nicht, wenn sie in Konkurrenz mit den effizienteren erneuerbaren Energien tritt.“ Weitere Informationen: Büro Groote +32 228 45431 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)