08.10.2013

Jugendliche vom Tabak abhalten!

Junge Menschen sollen besser vor den tödlichen Risiken des Zigarettenkonsums geschützt werden. Am Dienstag hat das Europäische Parlament über die Neufassung der Tabakprodukt-Richtlinie abgestimmt. "Insgesamt ist das ein akzeptables Ergebnis, wenn auch mit einem sehr bitteren Beigeschmack“, kommentiert Dagmar ROTH-BEHRENDT die Entscheidung, Slim-Zigaretten weiterhin zu erlauben und Liquids für E-Zigaretten als normales Tabakprodukt zu führen, allerdings vergleichsweise weniger reguliert. Nach dem Willen des EU-Parlaments sollen Aromastoffe zukünftig verboten werden. „Das ist eine wichtige Maßnahme, um vor allem Jugendliche davon abzuhalten, mit dem Rauchen anzufangen", sagte der SPD-Europaabgeordnete und Vorsitzende des Gesundheitsaus­schusses Matthias GROOTE. Auch größere Warnhinweise und Bilder auf den Verpackungen begrüßt der Sozialdemokrat: "Dass 65 Prozent der Packung nun mit Bild- und Schrift­warnungen bedruckt sein müssen, ist das richtige Signal bei derart gefährlichen Produkten." Die neue Gesetzgebung will zudem farbige und schicke Zigarettenschachteln verbieten, in denen auch ein Lippenstift verpackt sein könnte. Insbesondere junge Frauen wurden damit bisher gezielt angesprochen – zum Teil mit kostenlos im Internet erhältlichen Probepackun­gen. "Dass so etwas bisher erlaubt war, ist schlimm genug. Sich jetzt darüber zu beschweren, dass das künftig verboten wird, ist ignorant und frech", so Dagmar ROTH-BEHRENDT. "Leider hat sich die Verdummungsstrategie der Industrie bei der Behandlung von Inhaltsstoffen in E-Zigaretten durchgesetzt", so Dagmar ROTH-BEHRENDT verärgert. Die sogenannten Liquids werden künftig nicht wie andere Produkte zur Rauchentwöhnung, etwa Nikotinsprays oder -pflaster, als Medizinprodukt behandelt, sondern als normales Tabak­produkt. In der Folge sind Werbung und Abgabe an Minderjährige nicht gestattet. "Völlig inkonsequent und gefährlich“ sei aber, dass Aromastoffe in Liquids – anders als in Zigaretten – nicht verboten, sondern weiterhin mit Karamell- oder Erdbeergeschmack erhältlich sein werden. „Die Aromastoffe gaukeln einen trügerisch angenehmen Tabakgeschmack vor und verwischen die Gefährlichkeit des Nikotins", so Matthias GROOTE. Zumindest eine Kennzeichnung der Aromastoffe muss gegen den Willen der Industrie künftig erfolgen: "Dass die Industrie sagt, sie könnte gar nicht kennzeichnen, weil sie nicht wisse, welche Stoffe da genau drin sind, zeigt, wie unverantwortlich die Hersteller handeln. Das bestätigt, dass die Verbraucher als Versuchskaninchen benutzt werden", wundert sich Dagmar ROTH-BEHRENDT. Über den großen Druck der Industrie auf die Abgeordneten sagen die beiden Sozial­demokraten: "Leider sieht man an diesem Beispiel, was lügnerische und skrupellose Lobby doch bewirken kann." Anhand der namentlichen Abstimmungen könnten die Bürger allerdings sehen, wer im EU-Parlament für Gesundheit und Transparenz sorgt und wer nicht. Für weitere Informationen: Büro Roth-Behrendt +33 3 881 75453, Büro Groote +33 3 881 77431 und Algara Stenzel +32 473 930 060 (Pressesprecherin).