06.10.2016Kein Anbau von Monsanto-Mais in Europa „Es dürfen keine neuen Genpflanzen auf den europäischen Markt gelangen. Das Zulassungsverfahren für gentechnisch veränderte Organismen in der Europäischen Union ist völlig veraltet", so Susanne Melior, SPD-Europaabgeordnete im Umweltausschuss. Das Europäische Parlament hat sich am Donnerstag gegen fünf Zulassungen von Genpflanzen ausgesprochen. Drei dieser Einwände betreffen den Anbau von gentechnisch verändertem Mais. Die zwei anderen Einwände sprechen sich gegen gentechnisch veränderte Mais- und Baumwollsorten aus, die als Lebens- und Futtermittel verwendet werden können. Damit widerspricht das Parlament den Entscheidungen der EU-Kommission. Der Mais MON810 ist die einzige gentechnisch veränderte Pflanze, die bereits in Europa gewerblich angebaut wird. Die Zulassung für diese Maissorte ist nach zehn Jahren ausgelaufen. Deswegen beantragte der Konzern Monsanto eine Wiederzulassung. Durch die gentechnische Veränderung erzeugt die Pflanze ein Gift, die sie resistent gegen den Maiszünsler, ein schädliches Insekt, macht. Die größten Anbauflächen befinden sich in Spanien. In Deutschland ist die Anpflanzung bereits untersagt. „Das gesamte Verfahren zur Zulassung von Genpflanzen muss grundlegend erneuert werden“, fordert die Sozialdemokratin Susanne Melior. Mit großer Mehrheit hatte das Parlament im Oktober 2015 einen Vorschlag zur Neuzulassung von Gen-Pflanzen der EU-Kommission zurückgewiesen, der völlig unzureichend war. Das Parlament fordert die EU-Kommission auf, eine neue Verordnung vorzulegen. Das Europäische Parlament hat sich in den vergangenen zwölf Monaten schon mehrfach mit großer Mehrheit gegen die Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen ausgesprochen. Das Votum des Europaparlaments ist für die EU-Kommission nicht bindend. Weitere Informationen: Büro Melior +33 38 81 75 18 3 und Katharina Steinwendtner +32 473 930 060 (Pressereferentin)