15.06.2016

Kein Koffein für Kinder

Gesundheitswerbung auf koffeinhaltigen Energydrinks – das geht für die Sozialdemokraten eindeutig zu weit. Die Europäische Kommission will Werbesprüche vor allem auf koffeinhaltigen Energydrinks erlauben, die eine erhöhte Ausdauerleistung, mehr Aufmerksamkeit und eine stärkere Konzentration versprechen. Die SPD-Europaabgeordnete Susanne Melior ist entsetzt: „68 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren trinken Energydrinks, die ohnehin schon zu viel Koffein und Zucker enthalten. Jetzt sollen die Hersteller auch noch angeben dürfen, dass diese Drinks die Konzentration und Ausdauer erhöhen, um damit ihren Absatz zu steigern. Das geschieht auf Kosten der Gesundheit unserer Kinder. Das halte ich aus gesundheitlichen Gründen für eine beknackte Idee!“ Die Europaabgeordneten stimmen am Mittwochnachmittag im Ausschuss für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit über die Kommissionsvorschläge ab. „Ich werde die Vorschläge der Kommission ganz bestimmt ablehnen“, erklärt Susanne Melior, Mitglied in diesem Ausschuss. „Wer weiß, dass übermäßiger Koffeingenuss zu Herzrhythmusstörungen, Krämpfen oder Nierenversagen führen kann, und wem bekannt ist, dass 58 Prozent der Europäer übergewichtig sind, der kann Werbesprüche auf Energydrinks nur ablehnen“, so Susanne Melior. Bereits ein halber Liter Energydrink enthält in der Regel 160 Milligramm Koffein. Ein zwölfjähriger Junge mit einem Körpergewicht von 50 Kilogramm überschreitet die empfohlene Tagesdosis an Koffein bereits beim Konsum von zwei kleinen Dosen à 250 Milliliter. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA empfiehlt für Kinder und Jugendliche täglich nicht mehr als 3 Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt sogar, dass der Verkauf von Energydrinks an Kinder und Jugendliche verboten werden sollte. Das können allerdings nur die Mitgliedstaaten allein und nicht die EU entscheiden. Weitere Informationen: Büro Melior +32 2 28 45183 und Katharina Steinwendtner +32 473 930 060 (Pressereferentin)