07.07.2016

Kein Profit auf Kosten der Gesundheit von Kindern

Für die Sozialdemokraten im Europaparlament geht Gesundheitswerbung auf koffeinhaltigen Energydrinks zu weit. Die Europäische Kommission will Werbesprüche vor allem auf koffeinhaltigen Energydrinks erlauben, die eine erhöhte Ausdauerleistung, mehr Aufmerksamkeit und eine stärkere Konzentration versprechen. „Mehr als zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren trinken Energydrinks, die ohnehin schon zu viel Koffein und Zucker enthalten“, warnt die SPD-Europaabgeordnete Susanne Melior. Jetzt sollen die Hersteller auch noch damit werben dürfen, dass diese Drinks die Konzentration und Ausdauer erhöhen, um damit ihren Absatz zu steigern. Und das auf Kosten der Gesundheit unserer Kinder – nicht mit mir!“ Am Donnerstag, 7. Juli wird das Europaparlament die Forderung eines Verbotes der Werbesprüche voraussichtlich mit großer Mehrheit unterstützen. „Es geht nicht darum, Energydrinks oder Kaffee zu verbieten. Aber übermäßiger Koffeingenuss kann zu Herzrhythmusstörungen, Krämpfen oder Nierenversagen führen. Außerdem sind 58 Prozent der Europäer übergewichtig. Wer hier eins und eins zusammenzählt, der kann solche Werbesprüche auf Energydrinks nur ablehnen“, so Susanne Melior, Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Bereits ein halber Liter eines Energydrinks enthält in der Regel 160 Milligramm Koffein. Ein zwölfjähriger Junge mit einem Körpergewicht von 50 Kilogramm überschreitet die empfohlene Tagesdosis an Koffein bereits beim Konsum von zwei kleinen Dosen à 250 Milliliter. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA empfiehlt für Kinder und Jugendliche täglich nicht mehr als 3 Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt sogar, dass der Verkauf von Energydrinks an Kinder und Jugendliche verboten werden sollte. Das können allerdings nur die Mitgliedstaaten allein und nicht die EU entscheiden. Weitere Informationen: Büro Melior +33 3881 75183 und Katharina Steinwendtner +32 473 930 060 (Pressereferentin)