14.12.2015

Keine Hintertüren für Autohersteller bei Abgastests!

Die Umweltpolitiker des Europäischen Parlaments haben am Montag einen mangelhaften Vorschlag zur Einführung realistischer Abgastests abgelehnt, der den Automobilherstellern neue Hintertüren für die Verschlechterung von Grenzwerten eröffnet. Matthias GROOTE, SPD-Europaabgeordneter und Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments, begrüßt die Entscheidung. "Dass wir Abgastests unter realen Fahrbedingungen brauchen ist klar, aber neue Schlupflöcher für Automobilhersteller sind keine Lösung", kritisiert Matthias GROOTE den Vorschlag des zuständigen technischen Ausschusses (TCMV). Die Sozialdemokraten fordern einen Abgastest unter realen Bedingungen (RDE) ab 2017, mit vertretbaren Konformitätsfaktoren und ohne neue Schlupflöcher. "Dem Vorschlag der EU-Kommission konnten wir im Umweltausschuss unter keinen Umständen zustimmen. Es soll demnach einen sogenannten Konformitätsfaktor von 2,1 ab 2017 geben und 1,5 ab September 2020, und zwar sogar ohne zeitliche Befristung", erklärt Matthias GROOTE. Der Konformitätsfaktor bezeichnet die zulässige Abweichung von den geltenden Grenzwerten. "Wir sollten einen Weg einschlagen, bei dem Dieselfahrzeuge endlich die vor zehn Jahren beschlossenen Euro-6-Grenzwerte erfüllen, anstatt die Grenzwerte zu unterlaufen." Der aktuelle Abgasskandal zeigt, dass Teile der Automobilindustrie mit manipulierten Abgastests die geltenden Grenzwerte für Stickoxide unterlaufen. Lebensgefährliche Konzentrationen von Schadstoffen in der Luft verursachen in der Europäischen Union jährlich 400.000 vorzeitige Todesfälle. Die Mitglieder des Umweltausschusses stimmen mit Ihrem Einspruch gegen die Unterhöhlung der geplanten Einführung für Abgastests unter realistischen Fahrbedingungen (RDE). Weitere Informationen: Büro Groote + 33 3881 77431 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)