10.10.2016

Keine politische Quote für Dorschfischerei

Die Fischereiminister sollen sich bei der Festlegung der Fangquoten für die Ostsee-Fischerei an die Vorgaben des im Sommer verabschiedeten Managementplans halten. „Die schlechte Nachwuchsentwicklung beim westlichen Dorsch macht deutlich, dass sich die Fangmenge gerade für diesen Bestand an wissenschaftlichen Empfehlungen orientieren muss“, fordert Ulrike Rodust anlässlich der Tagung des Fischereirats am Montag, 10. Oktober in Luxemburg. Auch wenn die drohende Kürzung der Dorschquote um über 80 Prozent die Ostfischerei vor existentielle Probleme stellt, müsse das Ziel einer nachhaltigen Fischerei im Blick behalten werden, betont Ulrike Rodust. Eine „politische Quote“, die der Berufsfischerei scheinbar entgegen kommt, wäre für die Ostseefischerei verheerend. „Die Existenz der meisten Betriebe sichert auch eine geringere Quotenkürzung nicht, denn selbst diese wäre für die meisten Fischer noch zu hoch“, ist sich die Fischereipolitikerin Ulrike Rodust sicher. Den Berufsfischern müsse deshalb anders geholfen werden. „Um die Folgen der Quotenkürzung abzufedern, benötigen Berufsfischer für die vorübergehende oder endgültige Stilllegung ihrer Fahrzeuge finanzielle Unterstützung“, so Ulrike Rodust. „Gleichzeitig müssen flankierende Maßnahmen wie die Einhaltung von Laichschonzeiten und eine geringere Entnahme durch die Freizeitfischerei beschlossen werden. Denn die Angler in Deutschland fangen inzwischen genauso viel Dorsch wie die deutschen Berufsfischer.“ Die SPD-Europaabgeordnete unterstreicht die grundsätzliche Bereitschaft, die Berufsfischerei in dieser Form zu unterstützen. Das zeigte sich bei den von ihr ins Leben gerufenen Runden Tischen zur Ostseefischerei. Seit Juli 2016 hatte Ulrike Rodust Vertreter des Fischereisektors, der EU-Kommission, des Bundes und der betroffenen Bundesländer zu drei Runden Tischen nach Lübeck und Potsdam eingeladen. Dabei ging es um Lösungsansätze, wie die Dorschfischerei durch die Krise gebracht werden kann. „Wenn jetzt alle an einem Strang ziehen, hat die handwerkliche Fischerei in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern beste Chancen zu überleben, schließlich entwickeln sich ja fast alle übrigen Ostseebestände sehr ordentlich“, sagt Ulrike Rodust. Weitere Informationen: Büro Rodust +32 228 47502 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)