08.06.2016Klare Regeln für Chemikalien müssen her! "Es ist verwerflich, dass die EU-Kommission kontinuierlich die Festlegung klarer Regeln für Chemikalien verzögert. Von den sogenannten endokrinen Disruptoren, hormonaktive Substanzen, wird vermutet, dass sie viele schwere Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Unfruchtbarkeit verursachen“, so Matthias GROOTE, gesundheitspolitischer Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament. Das Europaparlament hat am Mittwoch die EU-Kommission aufgefordert, ihrer seit Dezember 2013 bestehenden Pflicht nachzukommen und endlich anhand von wissenschaftlichen Kriterien sogenannte endokrinschädigende Eigenschaften zu definieren. Bereits im Dezember 2015 hatte der Europäische Gerichtshof diese Pflicht bestätigt. "Es ist nicht hinnehmbar, dass die Europäische Kommission, die Hüterin der Verträge, offensichtlich gegen EU-Recht verstößt“, so Matthias GROOTE. Bei endokrinen Disruptoren handelt es sich um Stoffe, die durch Veränderung des Hormonsystems die Gesundheit von Mensch und Tier schädigen können, sofern sie in einer wirksamen Dosis in den Körper gelangen. Die tatsächliche Bedeutung für den Stoffwechsel ist jedoch noch weitgehend unerforscht. "Wir brauchen konkrete wissenschaftliche Kriterien für die Bestimmung von endokrinen Disruptoren", erklärt Matthias GROOTE, Unterzeichner des Entschließungsantrages. "Unsere Priorität ist der gesundheitliche Schutz der europäischen Bürger. Aus diesem Grund fordern wir Sozialdemokraten die EU-Kommission auf, dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom Dezember 2015 zu folgen und Kriterien für die hormonaktiven Substanzen vorzulegen, die auf Wissenschaft und nicht auf sozioökonomische Erwägungen basieren. Aktuell wird weiterhin eine Stellungnahme der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zur Schädlichkeit der Substanz Bisphenol A (BPA) erwartet. „Bereits jetzt hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von BPA auf das Immunsystem von Föten und Kleinkindern“, führt Matthias GROOTE aus. „So kann BPA zum Beispiel durch den Kontakt mit Lebensmitteln in das Immunsystem gelangen, da die Substanz in zahlreichen Gegenständen des täglichen Gebrauchs, wie Konservendosen, Wasserkochern oder Getränkebehältern zu finden ist.“ Weitere Informationen: Büro Groote +32 228 37431 und Jan Rößmann +473 930 060 (Pressesprecher)