Klimakonferenz vor dem Scheitern?

"Die UN-Klimakonferenz in Südafrika droht zu scheitern", warnte der SPD-Europaabgeordnete und Leiter der Delegation des Europäischen Parlaments, Jo Leinen, Freitagmittag in Durban. Die mangelnde Bereitschaft der USA und Chinas, sich zu konkreten Schritten für die Reduzierung der Klimagase zu verpflichten, sei die wesentliche Ursache für den aktuellen Tiefpunkt bei den Verhandlungen. "Die größten Verschmutzer der Erdatmosphäre sind immer noch die größten Blockierer für einen Ausweg aus der Klimakrise", sagte Jo Leinen. Die Weltgemeinschaft müsse sich endlich aus der Geiselhaft des Ping-Pong-Spiels zwischen den USA und China befreien. Auf diesem Weg sei es hocherfreulich, dass sich mittlerweile mehr als 120 Länder dem Vorschlag der Europäischen Union für einen Fahrplan zu einem Weltklimavertrag angeschlossen haben. "Die Spreu trennt sich beim Klimaschutz jetzt vom Weizen", sagte Jo Leinen. Die Welt teile sich nicht mehr nur in Industrie- und Entwicklungsländer auf, sondern in die Willigen und Unwilligen für einen globalen Klimaschutz. Der EU müsse es gelingen, mit dieser neuen "Koalition der Willigen" doch noch zu einem Durchbruch bei den stockenden Klimaverhandlungen zu gelangen, forderte Jo Leinen.