17.06.2015Klonfleisch ist vom Tisch Am Mittwoch haben die Ausschüsse für Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit in gemeinsamer Sitzung über die neuen Regeln zum Klonen von Tieren abgestimmt. Aus zwei Richtlinienvorschlägen haben die Europaabgeordneten nun eine Verordnung gemacht. Die SPD-Abgeordnete Susanne Melior ist zufrieden mit dem Ergebnis: "Wir haben den halbherzigen Vorschlag der Europäischen Kommission deutlich verbessert. Wenn die Verbraucher kein Klonfleisch wollen, dann reicht es nicht, nur das Klonen zu verbieten – niemand würde ein teures Klontier schlachten. Klonfleisch und Klonmilch sind nun vom Tisch, denn wir haben jetzt zusätzlich die Vermarktung der Nachkommen verhindert." Der ursprüngliche Vorschlag der Kommission enthielt nur ein zeitlich befristetes Klonverbot. Auch das haben die Abgeordneten geändert. "Um Rechtssicherheit zu schaffen und keine Ungewissheit bei den Verbrauchern aufkommen zu lassen, haben wir uns für ein dauerhaftes Verbot des Klonens ausgesprochen. Und das betrifft nicht nur Rinder oder Schweine, sondern alle Nutztierarten", erläutert Susanne Melior. Ein weiterer Kritikpunkt beim Klonen betrifft die damit verbundenen Qualen der Tiere. "Wer Tiere klont, verursacht großes Leid bei den Muttertieren und auch bei den Klonen selbst", so Susanne Melior. Zwischen 1998 und 2007 durchgeführte Studien haben gezeigt, dass sich beim Klonen für die Tiere nichts verbessert hat. Die Muttertiere leiden oft unter Funktionsstörungen der Plazenta. Es kommt zu schweren Geburten, da die Nachkommen insbesondere bei Rindern unnatürlich groß sein können. Die Klontiere selbst sterben häufig bereits vor, während oder kurz nach der Geburt an Herz-Kreislauf-Versagen oder Atmungsproblemen. Als nächster Schritt wird das Dossier im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren voraussichtlich im September im Plenum abgestimmt. Weitere Informationen: Büro MELIOR +32 2 28 45183 und Andrea Bracht +32 473 930 060 (Pressereferentin)