16.06.2015

Klonfleisch – nein danke!

Am Mittwoch stimmen die Ausschüsse für Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit in gemeinsamer Sitzung über die neuen Regeln zum Klonen von Tieren ab. Aus zwei Richtlinienvorschlägen haben die Europaabgeordneten nun eine Verordnung gemacht. Die SPD-Abgeordnete Susanne Melior bezieht Position: "Der Vorschlag der Europäischen Kommission zum Klonverbot geht nicht weit genug. Die Verbraucher wollen kein Klonfleisch auf ihren Tellern. Daher muss neben dem generellen Verbot des Klonens in der EU auch der Import von Lebensmitteln aus Klonnachkommen sowie von Klonembryos untersagt werden." Der Kommissionsvorschlag sieht ein vorläufiges Verbot des Klonens zur Lebensmittelerzeugung vor. Die Einfuhr des Reproduktionsmaterials von Klontieren – Sperma, Eizellen oder Embryos – ist jedoch bislang nicht geregelt. "Wer Tiere klont, verursacht großes Leid bei den Muttertieren und auch bei den Klonen selbst. Daher reicht es nicht, nur das Klonen an sich zu verbieten", erläutert Susanne Melior. Die Muttertiere leiden oft unter Funktionsstörungen der Plazenta und schweren Geburten, da die Klontiere insbesondere bei Rindern unnatürlich groß sein können. Die Klontiere selbst sterben häufig bereits vor, während oder kurz nach der Geburt an Herz-Kreislauf-Versagen oder Atmungsproblemen. Tierschutz- und Bauernverbände, Tierzüchter und Verbraucher sprechen sich gegen das Klonen zum Zweck der Lebensmittelproduktion aus. Zu den von der Kommission vorgesehenen Ausnahmen des Klonverbots erklärt Susanne Melior: "Ausnahmen werden für Zwecke der Forschung und der Herstellung von Medikamenten zugelassen. Ich werde mich dafür einsetzten, dass sie auch für aussterbende Arten und seltene Tierrassen gelten, sofern diese nicht in die Lebensmittelkette gelangen." Nach der Abstimmung in der gemeinsamen Ausschusssitzung wird das Dossier im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren voraussichtlich im September in erster Lesung im Plenum abgestimmt. Weitere Informationen: Büro MELIOR +32 2 28 45183 und Andrea Bracht +32 473 930 060 (Pressereferentin)