06.11.2012

Kraftakt gegen Erdwärmung nötig

Bis zu vier Grad Erderwärmung droht / Klimaschutzziel nur noch schwer erreichbar Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments sieht die beschlossenen Klimaschutzziele stark gefährdet. Deshalb mahnen die Europaabgeordneten in einer am Dienstag verabschiedeten Resolution die UN-Klimakonferenz, die vom 26. November bis 8. Dezember 2012 in Doha (Katar) tagt, konkrete Beschlüsse zu fassen. Eine Delegation des Umweltausschusses nimmt unter Leitung des SPD-Europaabgeordneten und Ausschussvorsitzenden Matthias GROOTE an der Konferenz teil. Matthias GROOTE: "Es droht in den kommenden Jahrzehnten eine Erderwärmung bis zu vier Grad, wenn nicht sofort konsequent der CO2-Ausstoß verringert wird. Das beschlossene Ziel einer Erwärmung um maximal zwei Grad ist nur noch zu erreichen, wenn sich die internationale Gemeinschaft jetzt auf handfeste Maßnahmen in einem Kyoto-Nachfolgeabkommen einigt." Doha in Katar dürfe kein schlechtes Omen sein, weil der arabische Ölstaat das Land mit dem höchsten CO2-Ausstoß pro Kopf auf der Welt ist. "Eine Erderwärmung um vier Grad hätte fatale Folgen für Mensch, Tier und Ökosysteme. Auch die norddeutschen Küstenländer wären mit deutlich höheren Wasserständen schwer betroffen", warnte Matthias GROOTE. "Deshalb ist jetzt ein rechtsverbindliches Übereinkommen nötig, das feste Finanzierungszusagen bis 2020 enthält. Für die Zeit danach ist ein Klimafonds unerlässlich, der mit jährlich 100 Milliarden Dollar gespeist wird", so der SPD-Europaabgeordnete weiter. Damit müssten vor allem ärmere Länder unterstützt werden, die besonders stark unter dem Klimawandel zu leiden haben werden. "Ohne diesen finanziellen Kraftakt wird das Zwei-Grad-Ziel unerreicht bleiben", befürchtet Matthias GROOTE. "Die Finanz- und Schuldenkrise darf kein Hinderungsgrund sein." Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments sieht besonders den Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD) gefordert eine stringente Klimadiplomatie zu betreiben