15.12.2015Kurs halten für Fisch und Fischer Der Fischereirat der Europäischen Union wird am Dienstag die Nordseefangquoten für 2016 festlegen. “Die Minister müssen den Fischern entgegenkommen, bei ihren Erwägungen aber die Ziele der Fischereireform weiter im Blick behalten. Sonst kommen wir auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Fischerei vom Kurs ab“, warnt die SPD-Europaabgeordnete Ulrike Rodust im Vorfeld der Entscheidung. Über die im kommenden Jahr geltenden maximal zulässigen Fangmengen für die wichtigsten kommerziellen Fischbestände in der Nordsee und im Atlantik wird jeweils im Dezember verhandelt. Diskussionsgrundlage ist ein Entwurf der Europäischen Kommission, der eine zusätzliche Erhöhung von Fangmengen in bestimmten Fällen vorsieht. “Im kommenden Jahr sollen erstmals Quotenaufschläge für all jene Fischereien gewährt werden, für die ab 2016 ein Anlandegebot gilt”, erklärt Ulrike Rodust. “Das Anlandegebot verpflichtet die Fischer in der EU, nach und nach bis 2019 unerwünschten Beifang mit an Land zu bringen, statt ihn wie bisher tot oder verletzt ins Meer zurück zu werfen. Die zusätzliche Erhöhung der Fangquoten soll den Fischern den Übergang zu der neu eingeführten Regelung erleichtern, ohne zusätzlichen Druck auf die Bestände auszuüben”, erläutert die sozialdemokratische Fischereiexpertin. „Einen Ausgleich für die auf die Quoten angerechneten Fänge zu schaffen, kann bei gesunden Beständen eine gute Idee sein - aber bitte auch nur dort“, fordert Ulrike Rodust. „Ich erinnere die Fischereiminister an das mit der Reform gemeinsam gegebene Versprechen, die Überfischung zu beenden. Die weitere Erholung der gefährdeten Bestände darf auf keinen Fall durch die Quotenfestsetzung verzögert werden. Alle neuen Instrumente müssen uns unserem Ziel näher bringen, durch Umstellung auf eine nachhaltige Fischerei in Europa dauerhaft ein Auskommen für die Fischer zu sichern. Deshalb müssen auch die Quotenaufschläge streng an wissenschaftlichen Empfehlungen ausgerichtet werden. Sie dürfen nur dort zur Anwendung kommen, wo sie den Erfolg der Reform nicht gefährden“, erklärt Ulrike Rodust. Weitere Informationen: Büro Rodust +32 228 47502 und Andrea Bracht +32 473 930 060