07.04.2014

"Mehr Gesumme in der Luft"

Seit Jahren ist bei den Bienenvölkern in Europa ein deutlicher Rückgang in den Beständen zu beobachten. Diese Entwicklung ist dramatisch, denn Bienen sind mehr als nur Honigproduzenten. Ohne die Bestäubung durch Bienen müssten Verbraucher auf viele Obst- und Gemüsesorten sowie Pflanzenarten und Genussmittel verzichten. Allein in Deutschland sorgen Produkte, die auf die Bestäubung durch Bienen zurückzuführen sind, für einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro im Jahr, in der EU sind es sogar mehr als 20 Milliarden Euro. "Die Gesundheit der Bienenvölker ist in gewisser Weise ein Abbild für den Zustand unserer Landwirtschaft", sagt der SPD-Europaabgeordnete Matthias GROOTE, Vorsitzender des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments. "Die Verbreitung von Monokulturen, die Aufzucht von Energiepflanzen auf Wiesen- und Weideflächen und der ausufernde Gebrauch von Pestiziden bedrohen die Bienenvölker und somit auch die Artenvielfalt in unserer Tier- und Pflanzenwelt." Deshalb sei das Teilverbot von Nervengiften, sogenannten Neonicotinoiden, auf europäischen Feldern aus dem letzten Jahr ein Schritt in die richtige Richtung. Matthias GROOTE: "Die europäischen Gesetzgeber haben es bei der Reform der gemeinsamen Agrarpolitik jedoch leider verpasst, ein eindeutigeres Zeichen gegen die Benutzung von Pestiziden zu setzen." Neben den oben genannten Faktoren beeinträchtigen zudem Parasiten wie die Varoa-Milbe, Krankheiten, genetisch modifiziertes Pflanzenmaterial und der Klimawandel die Bienenvölker. "Die Kommission behandelt die Bedrohung in einem ganzheitlichen Ansatz und misst dem Thema eine hohe Bedeutung bei", begrüßt der Sozialdemokrat das hochkarätig besetzte Expertentreffen zum Schutz der Bienen am Montag in Brüssel. "Nach den vielen Diskussionen müssen dann aber konkrete Taten folgen, die der Sicherung der Bienenbestände und der Erhaltung von Artenvielfalt dienen." Für weitere Informationen: Abgeordnetenbüro Groote +32 228 37431 und Algara Stenzel +32 473 93 0060 (Pressesprecherin)