30.05.2013

Moderne Sklaverei in Europas Fernverkehr

Kraftfahrer demonstrieren am kommenden Samstag in Berlin "Wenn LKW-Fahrer hier in Europa zu Hungerlöhnen von scheinbar nur 300 Euro beschäftigt werden, in ihren Fahrerkabinen übernachten und ihnen der Anspruch zu jeglichen Sozial- und Grundrechten verwehrt wird, dann muss sich schnellstmöglich was ändern in Europa!", kann die europäische Beschäftigungsexpertin Jutta STEINRUCK die Wut der Kraftfahrer nachvollziehen, die am Samstag in Berlin gegen das Lohndumping in ihrer Branche demonstrieren wollen. Die SPD-Europaabgeordnete wurde Anfang der Woche über die unhaltbaren Zustände in der Fernfahrerbranche informiert. So soll nach ihren Informationen etwa ein lettisches Unternehmen mit Sitz in Lübeck philippinische Kraftfahrer beschäftigen, die scheinbar nur 300 Euro im Monat bekommen. Das ist ein Bruchteil dessen, was ein deutscher oder osteuropäischer Fahrer verdient. Wurden in der Vergangenheit Billig-Kraftfahrer aus anderen europäischen Ländern angeheuert, um Lohnkosten zu drücken, fordert die Branche heute geradezu durch den immer weitergehenden gnadenlosen Unterbietungswettbewerb die Schmutzkonkurrenz mit ihren illegalen Praktiken heraus. "Wenn die Kraftfahrer am Samstag unter anderem gleichen Lohn für gleiche Arbeit einfordern, dann ist das Anliegen der Fernfahrer ein europäisches Problem. Die Einhaltung bestehender EU-Gesetze muss wirksamer kontrolliert und bestraft werden. Auch muss die Praxis bei Entsendungen von Arbeitsnehmern aus anderen Ländern endlich mit klaren und transparenten Regeln nachgearbeitet werden!", unterstützt Jutta STEINRUCK das Anliegen der Demonstranten und macht auf die derzeit laufenden Verhandlungen zur besseren Durchsetzung der Entsenderichtlinie aufmerksam. Die SPD-Abgeordnete kämpft zurzeit dafür, dass der Missbrauch von entsandten Arbeitnehmern durch wirksamere Kontrollen, klare Haftungsregeln für die gesamte Subunternehmerkette und die Eindämmung illegaler Praktiken endlich gestoppt wird. Leider gestalten sich die Verhandlungen auf Grund des Widerstandes aus den Reihen von Konservativen und Liberalen sehr schwierig. Am kommenden Samstag, dem 1. Juni 2013, treffen sich um 10 Uhr an der Siegessäule in Berlin-Tiergarten Kraftfahrer, um gegen Sozialdumping in der EU und den Verlust ihrer Arbeitsplätze in Westeuropa durch Wettbewerbsverzerrung zu demonstrieren. Für weitere Informationen: Büro Steinruck +32 2 28 47563 Algara Stenzel +32 473 930 060 (Pressesprecher).