01.12.2015

Neue Genmais-Sorten dürfen nicht zugelassen werden

Europaparlamentarier setzen sich für mehr Lebensmittelsicherheit ein: Der Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat am Dienstag in Brüssel gegen den Beschluss der EU-Kommission zur Zulassung des gentechnisch veränderten Mais NK603xT25 gestimmt. Der Einspruch wurde mit 40 Ja-Stimmen gegen 26 Nein-Stimmen angenommen. Die konservative EVP-Fraktion stimmte gegen den Einspruch und somit für die Zulassung der neuen Genmais-Sorte. „Solange das Zulassungsverfahren für gentechnisch veränderte Pflanzen in der Europäischen Union nicht reformiert wurde, sollten gar keine neuen gentechnisch veränderten Organismen in der EU auf den Markt", sagt Susanne Melior, SPD-Europaabgeordnete im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments. "Das Europäische Parlament hatte erst vor wenigen Tagen einen Verordnungsvorschlag der EU-Kommission dazu mit großer Mehrheit zurückgewiesen. Die SPD fordert einen deutlich verbesserten Entwurf, der die Bedenken gegen gentechnisch veränderte Pflanzen ernst nimmt. Das europäische Vorsorgeprinzip darf nicht unter die Räder kommen.“ Die Maissorte NK603xT25 wurde gentechnisch verändert, um sie gegen die Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat und Glufosinat immun zu machen. Der Hersteller der neuen Maissorte ist der US-Konzern Monsanto. 2010 hat Monsanto die Unterlagen für die Zulassung als Lebens- und Futtermittel – aber nicht für den Anbau – bei den Kontrollbehörden eingereicht. Im Juli 2015 präsentierte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) das Gutachten. Demnach sei der Mais NK603 x T25 genauso sicher wie konventioneller Mais. Doch es gibt andere wissenschaftliche Langzeituntersuchungen, die sehr wohl Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier festgestellt haben. So veröffentlichte etwa 2012 ein französisches Wissenschaftlerteam um den Molekularbiologen Gilles-Eric Séralini eine Studie über genmanipulierten Mais mit entsprechendem Ergebnis. In den zuständigen Ausschüssen des Rates konnten keine qualifizierten Mehrheiten für oder gegen die Zulassung gefunden werden. Daher muss die EU-Kommission auf Grundlage des EFSA-Berichts entscheiden. Zurzeit warten 21 weitere gentechnisch veränderte Pflanzen auf eine Zulassung in der Europäischen Union. Weitere Informationen: Büro Melior +32 22 84 51 83; Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)