22.03.2016Pflanzengift darf Menschen nicht schaden „Solange nicht zweifelsfrei feststeht, dass das Pflanzengift Glyphosat gesundheitlich unbedenklich ist, muss die Europäische Kommission die Neuzulassung aussetzen“, fordert die SPD-Europaabgeordnete Susanne Melior. Am Dienstag hat der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments eine entsprechende Entschließung verabschiedet. „Glyphosat gilt nach aktuellen Untersuchungen als möglicherweise krebserregend. Bis diese schädliche Wirkung auf den Menschen zweifelsfrei ausgeräumt ist, sollte dieser Wirkstoff nicht weiter verwendet werden“, stellt Susanne Melior klar. „Kritisch ist Studien zufolge insbesondere die Zusammensetzung von Pflanzengift-Cocktails. Die Europäische Kommission sollte innerhalb eines klaren Zeitplans eine Liste mit Zusatzstoffen aufstellen, die künftig nicht mehr in Pflanzenschutzmitteln enthalten sein dürfen. Außerdem sind die Studien, die zur Bewertung des Stoffes Glyphosat herangezogen werden, zu veröffentlichen! Wenn die bisher nicht veröffentlichten Studien für die Bewertung von Glyphosat entscheidend sind, dürfen sie der Öffentlichkeit und den internationalen Wissenschaftlern nicht vorenthalten werden“, fordert Susanne Melior. Weiterhin wird die EU-Kommission aufgefordert, einen neuen Vorschlag für die Verwendung von Glyphosat vorzulegen. „Ich bin mir dessen bewusst, dass ein sofortiges Verbot von Glyphosat unrealistisch ist. Jedoch sollte die Europäische Kommission einen Plan entwerfen, wie wir den Einsatz von Glyphosat in der EU reduzieren können“, so Susanne Melior. Glyphosat ist der weltweit am häufigsten eingesetzte Wirkstoff zur Unkrautvernichtung. In Deutschland werden rund 6.000 Tonnen pro Jahr auf den Ackerflächen eingesetzt und circa 40 Prozent der Landwirtschaftsflächen damit gespritzt. Die Zulassung von Glyphosat in der Europäischen Union läuft im Juni 2016 aus. Unter Mitwirkung von Vertretern aller 28 EU-Mitgliedstaaten muss die Europäische Kommission über eine Wiederzulassung des Wirkstoffes zum Sommer 2016 entscheiden. Weitere Informationen: Büro Melior +32 2 28 45183 und Andrea Bracht +32 473 930 060 (Pressereferentin)