06.10.2015Realistische Abgastests einführen Die Umwelt-, Verbraucherschutz-, Industrie-, Handel- und Transportpolitiker des Europäischen Parlaments drängen die EU-Kommission in einer gemeinsamen Anfrage am Dienstag in Straßburg zu mehr Transparenz im Abgasskandal. „Wir brauchen eine umfassende Untersuchung dieses Skandals aus europapolitischer Sicht", so Matthias GROOTE, umweltpolitischer Sprecher der Sozialdemokraten im Europaparlament. "Die EU-Kommission muss sich auf konkrete Schritte festlegen", ergänzt Evelyne Gebhardt, verbraucherpolitische Sprecherin der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament. Die Sozialdemokraten im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments mahnen seit Jahren die Abweichungen bei Abgastests an. "Wir fordern die zügige Einführung des Abgastests unter realen Fahrbedingungen, der sogenannten Real Driving Emissions (RDE)", so Matthias GROOTE, der Berichterstatter der EURO-5 und -6-Standards im federführenden Umweltausschuss war. "Der neue Test muss gewährleisten, dass die Werte auf dem Papier den tatsächlichen Emissionen entsprechen, so dass die Autos auf dem Markt endlich die vor zehn Jahren beschlossenen Grenzwerte des EURO-6-Standards erfüllen. Die Kommission und die EU-Mitgliedstaaten müssen jetzt schnellstmöglich den geforderten neuen Test unter realistischen Bedingungen entwickeln und umsetzen." Ziel müsse es weiterhin sein, das Vertrauen der Verbraucher in die Angaben zum Schadstoffverbrauch wiederherzustellen. "Die Automobilbranche muss sich EU-weit geltenden Kontrollen unterwerfen, um Verbraucherinnen und Verbraucher besser vor Täuschungen zu schützen“, bekräftigt Evelyne Gebhardt. „Weder die europäische noch die nationale Politik kann gezielte Täuschungen von Verbrauchern dulden, erst recht nicht in einem so kostenintensiven Markt.“ "Die Autoindustrie sollte den VW-Skandal als Chance nutzen, um gezielt in Forschung und Entwicklung zu investieren“, so Matthias GROOTE. „Nur so können wir in Europa den Schritt zu Elektroautos vollziehen. Solange sich Elektroautos schlecht verkaufen, brauchen wir Diesel-Fahrzeuge.“ Weitere Informationen: Büro Gebhardt +33 3881 77466, Büro Groote +33 3881 75431, Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)