16.03.2016

Reform darf nicht verwässern

„Die Fischerei in der Ostsee ist mit der Einigung auf den Mehrjahresplan grundlegend neu geregelt. Die Reform hält Kurs“, hofft SPD-Fischereiexpertin Ulrike Rodust. Auf einen Ostsee-Bewirtschaftungsplan für Dorsch, Hering und Sprotte haben sich Verhandlungsführer von Europäischem Parlament, EU-Kommission und Rat am späten Dienstagabend in Brüssel geeinigt. „Bisher haben die Fischereiminister regelmäßig viel zu hohe Fangquoten beschlossen, die zur negativen Entwicklung der Fischbestände geführt haben. Darunter litten wegen geringerer Erträge und Einkünfte auch die Fischer. Zukünftig kann das nicht mehr passieren. Bei der jährlichen Festlegung der Höchstfangmengen muss der Ministerrat nun innerhalb sicherer Grenzen bleiben“, erläutert Ulrike Rodust, die zum Verhandlungsteam des Europäischen Parlaments gehörte. „Wenn die Bestände durch andere schädliche Einflüsse wie Viren oder eine Veränderung des Salzgehalts unter ein kritisches Maß zu sinken drohen, greift zudem eine striktere Sicherheitsschranke, die das Europäische Parlament durchgesetzt hat.“ „Mit dem neuen Bewirtschaftungsplan kommen wir zumindest in der Ostsee unserem Ziel deutlich näher, die Bestände zügig wieder aufzubauen“, ist sich Ulrike Rodust sicher. „Mit der reformierten Fischereigesetzgebung hatten wir das bereits beschlossen. Die Umsetzung wird jetzt durch den Ostseeplan gesichert. Gesunde Bestände sind dabei nicht nur im Sinne einer ökologisch nachhaltigen Fischereipolitik nötig. Sie wirken sich auch positiv auf die Gewinne der Fischer aus. Die Einführung des Mehrjahresplans macht es der Fischereiwirtschaft zudem leichter, Fangmöglichkeiten einzuschätzen. So können die Fischer besser für die Zukunft planen und sparen Anpassungskosten.“ Der Mehrjahresplan für die Ostseefischerei war politisch stark umkämpft. Europäisches Parlament, Rat und Kommission hatten seit dem vergangenen Sommer um eine Einigung gerungen. Der Ostseeplan ist der erste mehrjährige Bewirtschaftungsplan. Er gilt deshalb auch als Blaupause für weitere Managementpläne. „Trotz der nötigen Kompromisse ist das ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur praktischen Umsetzung der Fischereireform.“ Weitere Informationen: Büro Rodust +32 228 47502 und Andrea Bracht +32 473 930 060 (Pressereferentin)