11.06.2015

Regeln gegen Korruption durchsetzen

Unter anderem auf Initiative der Sozialdemokraten hat das Europäische Parlament am Donnerstag mit großer Mehrheit eine Resolution zu den neuen Enthüllungen über Korruptionsfälle auf höchster Ebene der FIFA verabschiedet. Die Resolution sendet ein klares Signal an die FIFA: Korruption und Bestechung sind ernsthafte Verbrechen, gegen die auf europäischer Ebene konsequenter vorgegangen werden muss. Die Integrität des Sports darf von der FIFA nicht länger mit Füßen getreten werden. "Der FIFA-Skandal dokumentiert ein neues Maß an Korruption und ist ein Desaster für den internationalen Fußball und ein schweres Foul an den Fans", sagt Petra Kammerevert, sportpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten: "So überfällig Joseph Blatters Rücktritt auch gewesen ist, er war nie das alleinige Problem. Mit ihm hat die FIFA nur einen Verantwortlichen verloren - bleibt die Frage, ob die FIFA die Kraft aufbringt sich an Haupt und Gliedern vollständig zu erneuern. Jetzt ist der Weg frei für umfangreiche Reformen und eine Neuausrichtung der FIFA. Sie darf jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen.“ Sport vermittelt Grundwerte wie Fairness, Teamgeist und die Akzeptanz von Regeln, die von elementarer Bedeutung für die gesamte Gesellschaft sind. Korruption gefährdet diese Grundwerte und zerstört den Geist des Sports in seiner Substanz. Petra Kammerevert: "Gegen die Selbstbedienungsmentalität vieler Funktionäre waren die jahrelangen Selbstverpflichtungen, halbherzigen Reformen und die Ethik-Kommission der FIFA wirkungslos. Das konsequente Vorgehen der US-Staatsanwaltschaft zeigt, wie wichtig strafrechtliche Sanktionsmöglichkeiten sind. Deswegen brauchen wir auch im Sportbereich klare Regeln mit internationalen Standards, um die Integrität des Sports zu wahren. Die fragwürdigen WM-Vergaben an Katar und Russland gehören auf den Prüfstand – auch Sportverbände haben eine Verantwortung für die Menschenrechte.“ Petra Kammerevert ist davon überzeugt, dass Transparenz und Verantwortlichkeit das Gebot der Stunde sind. „Alle Sportverbände müssen glaubwürdige Leitlinien implementieren, die Richtlinien zu einer eigenen Verbandsethik beinhalten. Es bedarf verbindlicher und klarer Transparenzregeln, die auf demokratischen Strukturen aufbauen und durch einen unabhängigen Aufsichtsrat sowie eine unabhängige Verbandsjustiz kontrolliert werden. Auch die EU-Kommission ist aufgefordert, ihrer mit dem Lissabon-Vertrag neuen Verantwortung im Sport nachzukommen und entsprechend koordinierend und unterstützend tätig zu werden. Ebenso sind gesetzgeberische Maßnahmen auf europäischer Ebene dabei in Betracht zu ziehen. Insbesondere dann, wenn Straftaten unter dem Deckmantel des Sports begangen werden. Weitere Informationen: Büro Kammerevert +33 3881 75554 und Andrea Bracht (Pressereferentin) + 32 473 930 060