17.06.2015Ressourceneffizienz als Wirtschaftsmotor Das Wirtschaftsmodell der Zukunft ist die Kreislaufwirtschaft, in der Produkte langlebig, reparierbar und recycelbar sind. In diesem umwelt- und verbraucherfreundlichen System werden viel weniger neue Rohstoffe gebraucht. Der Umweltausschuss hat am Mittwoch ein ehrgeiziges Vorgehen im Hinblick auf Ziele und Indikatoren für Ressourceneffizienz beschlossen. „Ressourceneffizienz kann der Maßstab für ein neues Wirtschaftsmodell werden“, sagt Jo Leinen (SPD), Mitglied des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments, anlässlich der Abstimmung über eine Resolution zur Kreislaufwirtschaft. “Rohstoffpreise machen zurzeit mindestens 40 Prozent durchschnittlicher Produktionskosten aus. Eine Steigerung der Ressourceneffizienz um 30 Prozent bis 2030 ist deshalb eine große Chance sowohl für die Wirtschaft als auch für die Umwelt“, erklärt Jo Leinen. Das sei auch höchste Zeit – denn die Rohstoffpreise steigen. Und Europa ist von Rohstoffimporten abhängig. „Ohne ambitionierte Ziele für eine höhere Ressourceneffizienz werden wir die Ökosysteme weiter schädigen und die Wirtschaft nicht zukunftsfähig gestalten können“, kommentiert Jo Leinen die verabschiedeten Empfehlungen für das weitere Vorgehen auf EU-Ebene. „Das Potential zur Einsparung von Kosten und zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei mehr Ressourceneffizienz muss voll ausgeschöpft werden“, fordert Jo Leinen. Längere Garantien, eine erhöhte Herstellerverantwortung, klare Vorgaben zur Abfallvermeidung sowie eindeutige Preissignale seien weitere wichtige Instrumente zur Transformation der Wirtschaft in Europa. Der Umweltausschuss fordert die Kommission außerdem dazu auf, in ihren Gesetzesvorschlägen verbindliche Zielwerte für die Reduktion von Siedlungs- und industriellem Müll für 2025 festzulegen. EU-weit sollen dafür separate Sammlungssysteme für Papier-, Metall-, Plastik-, Glas- und Kompostabfall eingeführt werden, sofern noch nicht vorhanden. "In der EU werden jährlich mehr als 56 Millionen Tonnen Plastik verbraucht. Nur 26 Prozent des Plastikmülls werden recycelt. Der Rest wird verbrannt, landet auf Müllkippen oder im Meer", erläutert Matthias GROOTE, SPD-Europaabgeordneter und umweltpolitischer Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament. "Wir Sozialdemokraten haben uns dafür eingesetzt, dass es ein verbindliches Ziel zur Reduktion der Meeresverschmutzung um 50 Prozent bis 2025 im Text steht." Darüber hinaus fordert der Umweltausschuss die verbindliche Abschaffung der Mülldeponierung bis 2030. "Es ist untragbar, dass in vielen EU-Ländern verwertbarer Abfall auf Deponien landet", sagt Matthias GROOTE: „Aber es ist auch klar, dass es weiterhin Reststoffe aus innovativen Recyclingvorgängen und andere nicht verwertbare Stoffe geben wird, für die eine gesonderte Deponierung möglich sein muss." Weitere Informationen: Büro GROOTE +32 2 28 47431, Büro LEINEN +32 2 28 45842 und Andrea Bracht +32 473 930 060 (Pressereferentin)