15.10.2015Sacharow-Preis für geistige Freiheit Auf den Menschenrechten fußt unser Wertekanon. Auf sie stützen sich unsere Gesetze. Sie zu schützen und zu verteidigen, das hat sich die Europäische Union zur Aufgabe gemacht. Doch diese Rechte, die doch jedem Menschen zustehen, werden auch heute immer wieder verletzt – durch Zensur, Gewalt, Tyrannei und Terror. Um die Menschenrechte zu schützen und zu fördern, verleiht das Europäische Parlament seit 1988 den EU-Menschenrechtspreis: Den Sacharow-Preis für geistige Freiheit. Benannt ist er nach dem Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow, der sich unermüdlich für Demokratie und Frieden in der ehemaligen Sowjetunion eingesetzt hat. Der Preis wird an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit einsetzen. Er ist mit 50.000 Euro dotiert. Finalisten sind dieses Jahr: Raif Badawi, saudi-arabischer Blogger, Schriftsteller und Aktivist Boris Nemzow, der im Februar 2015 ermordete Russe war eine führende Persönlichkeit der russischen Zivilgesellschaft Die Mesa de la Unidad Democrática (Runder Tisch der demokratischen Opposition), eine venezuelanische Vereinigung gegen die totalitäre Politik des Präsidenten Maduro, der die gesamte demokratische Opposition und politische Gefangene angehören Bisherige Preisträger waren unter anderem die Koryphäe des südafrikanischen Befreiungskampfes Nelson Mandela (1988), die Begründerin der Nationalen Liga für Demokratie in Myanmar Aung San Suu Kyi (1990) und die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafazi (2013). Preisträger des Vorjahres ist der kongolesisches Gynäkologe Denis Mukwege, der sich für Frauen einsetzt, die Opfer von Gruppenvergewaltigungen und sexualisierte Kriegsgewalt im Kongo wurden. Am 29. Oktober gibt Parlamentspräsident Martin Schulz den Gewinner bekannt. Im Dezember wird der Preis im Europäischen Parlament in Straßburg verliehen. Mehr Infos zu den Finalisten finden Sie hier.