13.06.2017

Schluss mit A+++ beim Energielabel

Mehr Durchblick beim Kauf von Waschmaschine oder Staubsauger: Die irreführenden A+++-Klassen auf dem Energielabel gehören bald der Vergangenheit an. Die gängigsten Haushaltsgeräte sollen bis spätestens Ende 2019 mit einem neuen Energielabel ausgestattet werden. Das hat das Europaparlament am Dienstag, 13. Juni, beschlossen. Das neue Label hat eine einheitlich Effizienzskala von A bis G, wobei „A“ für die beste und „G“ für die schlechteste Effizienzklasse steht. „Der Verbraucher kann beim Kauf von Elektrogeräten dank der klaren Effizienzskala von A bis G auf einen Blick erkennen, ob es sich um ein umweltfreundliches Gerät handelt oder um einem Stromfresser. Das ist ein großer Erfolg für den Verbraucherschutz“, sagt Martina WERNER, energie- und industriepolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten. Eine Reform der Energielabel war aufgrund des rasanten technologischen Fortschritts und der überproportionalen Einordnung der Elektrogeräte in die besten Effizienzklassen notwendig. Die Unterschiede zwischen diesen Geräten lassen sich derzeit nicht mehr erfassen. Hinzu kommt, dass A+ für einige Produktgruppen die beste und für andere die schlechteste Effizienzklasse ist. Darüber hinaus haben die Produktgruppen fast alle komplett unterschiedliche Skalierungen: A+++ bis D oder A bis G. Das Energielabel wird somit der Aufgabe als verbraucherfreundliches Instrument nicht mehr gerecht. „Das neue Energielabel kann Verbrauchern die Kaufentscheidung für energieeffiziente Produkte wieder erleichtern und tatsächlich beim Strom und Geld sparen helfen“, so Martina WERNER. Die Verordnung sieht auch eine Verbesserung der Marktüberwachung in den EU-Mitgliedstaaten vor. Hierfür soll eine Datenbank mit einer öffentlich zugänglichen Informationsseite für Verbraucher und einer geschützten Plattform mit technischen Daten für nationale Marktüberwachungsbehörden eingerichtet werden. „Nach den Erfahrungen der Abgasaffäre war die Stärkung der Marktüberwachung für uns Sozialdemokraten ein zentrales Anliegen“, betont Martina WERNER. „Verbraucher können mit ein paar Klicks die Stromfresser beziehungsweise Stromsparer unter den Produkten identifizieren. Wer Energie sparen will, hat es damit so einfach wie nie“, erklärt Martina WERNER. Das EU-Parlament hat auf Druck der Sozialdemokraten außerdem dafür plädiert, dass Verbraucher für den Kauf von Elektrogeräten mit inkorrekten Effizienzklassen entschädigt werden. „Eine finanzielle Entschädigung der Verbraucher für den Kauf falsch etikettierter Elektrogeräte ist leider an den Mitgliedstaaten gescheitert. In einer politischen Erklärung erkennt die EU-Kommission immerhin an, dass die Gesetzgebung im Bereich des Verbraucherschutzes nicht auf den Kauf von Geräten mit falschen Angaben zum Energieverbrauch eingeht. Jetzt muss sie im Plenum Rede und Antwort stehen zu dieser Gesetzeslücke.“ Weitere Informationen: Büro Werner +32 228 47782 und Angelika Pentsi +32 473 930 060 (Pressereferentin)