03.07.2012Schnelle Hilfe bei Verkehrsunfällen Europaparlament unterstützt Einbau von eCall in Neuwagen Bis 2015 sollen alle Neuwagen auf Europas Straßen mit einem bordeigenen Notrufsystem, dem sogenannten 'eCall-System', ausgestattet sein. Das fordern die Europaabgeordneten in ihrer Entschließung, die sie am Dienstag in Straßburg mehrheitlich angenommen haben. Der automatische Notruf, der im Fall eines Unfalls automatisch die Rettungsstellen via 112-Notruf alarmiert, ermöglicht, dass qualifizierte und ausgerüstete Helfer früher am Unfallort eintreffen. "Gerade in ländlichen Regionen kann der schnelle Notruf entscheidend sein", so der Verkehrsexperte und SPD-Abgeordnete Ismail Ertug. "Denn besonders Landstraßen fordern häufiger Unfallopfer als andere Straßenarten, während der Rettungsdienst hier gewöhnlich mehr Zeit bis zum Eintreffen an der Unfallstelle benötigt." Studien zur Folge würde eine flächendeckende Einführung des eCall-Systems bis zu 2500 Leben pro Jahr retten und die Schwere von Verletzungen bei Straßenverkehrsunfällen um 10 bis 15 Prozent reduzieren, führte Ismail Ertug weiter aus. Über das Votum des Plenums zeigte sich auch die Sprecherin der Sozialdemokraten im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz Evelyne Gebhardt erfreut: "Das ist ein deutliches Signal an die EU-Kommission, endlich ihre Hausaufgaben zu machen und legislative Vorschläge zur verbindlichen Umsetzung des eCall-Dienstes vorzulegen", unterstrich die SPD-Abgeordnete. "ECall wird zu mehr Sicherheit im europäischen Straßenverkehr führen. Alle Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen können von dieser Technologie profitieren", erklärte Evelyne Gebhardt. "Das innovative Notrufsystem wird innerhalb der Europäischen Union viele Leben retten können", so die Sozialdemokratin weiter. "Entscheidend ist es beim geplanten Gesetzesentwurf darauf zu achten, dass das eCall-System den geltenden Datenschutzbestimmungen entspricht. Es muss sichergestellt sein, dass klare Regeln für die Behandlung personenbezogener Daten gelten. Außerdem sollte die aktive Nutzung des Dienstes freiwillig sein, um die Privatsphäre jedes Einzelnen zu schützen" so Ismail Ertug abschließend.