05.11.2013Toilettenspülungen - EU fördert freiwilliges Wassersparen Eine Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der Europäischen Union zum Wasserverbrauch der Spülungen von Toiletten und Urinalen hat in den letzten Tagen für Aufruhr gesorgt. Der Verdacht: die Europäische Kommission wolle die Klospülungen der EU-Bürgerinnen und -Bürger regulieren. "Da wurde mal wieder eine Sau durchs Dorf getrieben, ohne sich die geringste Mühe zu machen, Informationen zum Hintergrund der Initiative in Erfahrung zu bringen", kommentiert Jutta HAUG, SPD-Europaabgeordnete, die Artikel in verschiedenen Medien. "Es handelt sich um eine rein freiwillige Maßnahme der Kennzeichnung von sparsamen Spülungen - das wird denjenigen Bürgerinnen und Bürgern die Kaufentscheidung erleichtern, die dies für die Umwelt und ihren Geldbeutel bevorzugen." Die Studie wurde als Hintergrund für die Festlegung von Kriterien erarbeitet, die für die Verleihung des EU-Umweltzeichens ("Ecolabel") zugrunde gelegt werden. Beim Kauf eines WCs oder Urinals mit Umweltzeichen werden Verbraucher, Unternehmen oder lokale Behörden darauf vertrauen können, dass die Ressource Wasser effizient eingesetzt und weniger Wasser verschmutzt wird. Der Einbau wassersparender Toiletten in Wohngebäuden könnte den Wasserverbrauch in einem Durchschnittshaushalt um etwa 6600 Liter pro Jahr verringern. Das bedeutet nach Angaben des JRC eine europaweite Einsparung von fast 390 Millionen Euro - bei nur einem 10-Prozent-Anteil von WCs mit Umweltzeichen. "Als Verbraucherin möchte ich mich darauf verlassen können, dass die besondere Kennzeichnung von Produkten auf einer fundierten Analyse beruht - umso besser, wenn es europaweite Standards gibt", ist Jutta HAUG überzeugt. "Natürlich bedürfen die Kriterien einer wissenschaftlichen Grundlage - egal, ob es sich um den in Deutschland bekannten Blauen Engel oder das EU-Umweltzeichen handelt, egal, ob es um Klospülungen oder um Elektrogeräte geht. Die Veröffentlichung einer Studie zu Toilettenspülungen durch die Kommission ohne weitere erklärende Kommunikation ist natürlich Wasser auf die Klospülungen der üblichen EU-Kritiker. Gut, dass es nun eine offizielle Klarstellung durch die Kommission gibt." Hintergrund: Das EU-"Ecolabel" (seiner Form wegen auch als "EU-Blume" bekannt) hat wie der Blaue Engel rein freiwilligen Charakter. Seit 1992 dient es der Kennzeichnung von umweltfreundlicheren und gesünderen Produkten als vergleichbare Waren (seit 2000 auch Dienstleistungen) - wie Reinigungsprodukte, Textilien oder Farben. Die Kriterien werden beim Ecolabel-Rat der EU entwickelt, dem Vertreter von Unternehmen und Verbraucherverbänden angehören. Für weitere Informationen: Abgeordnetenbüro Jutta HAUG +32 2 28 37595 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)